WER SIND DIE GEWINNER VON MORGEN?

Wie bei jeder aufkommenden disruptiven Entwicklung stellen wir uns auch beim Thema der Künstlichen Intelligenz (KI) diese Fragen: Wo entstehen durch Innovation und Veränderung neue Potenziale und Effizienzen in der Wertschöpfung von Unternehmen? Auf welche Branchen und (neue) Geschäftsmodelle sollten Investoren nach einem ersten „Hype“ den Blick richten? Können sich etablierte Unternehmen neu erfinden, um im Wettbewerb mit aufstrebenden Herausforderern bestehen zu können?

Bei der KI als Innovationstreiber beispielsweise kommt vor allem der Netzwerkeffekt zum Tragen. KI-Modelle verbessern sich umso stärker, je mehr Daten für ihr Training zur Verfügung stehen. Monopolisten wie Alphabet (Google) oder Meta, die bereits aus anderen Geschäftsfeldern auf massive Datenmengen und Rechenleistung zurückgreifen können, haben einen deutlichen Wettbewerbsvorteil. Besonders im Vorteil sind Unternehmen, die beide Rollen einnehmen: So ist Microsoft, wie bereits erwähnt, etwa im Bereich der Digitalisierung als Monopolist und bei KI-Themen gleichzeitig auch als Herausforderer unterwegs.

Eine spannende Frage aus Investorensicht ist: Wo entstehen die Renditen? Schon heute zeigt sich, dass nicht unbedingt der KI-Entwickler der größte Profiteur sein muss. Es ist durchaus möglich, dass die Produzentenrendite, die mit der Vermarktung der KI erzielt wird, deutlich geringer ist als die Konsumentenrendite der Anwender, also der Unternehmen, die KI intelligent anwenden, um effizienter oder produktiver zu werden. Ob dieses neue Feld der KI-Anwendungsexperten von den großen Monopolisten oder den Herausforderern dominiert werden wird? Schumpeter wäre es vermutlich egal, Hauptsache es entsteht etwas Neues.