Das "E" berücksichtigt primär, wie sich Unternehmen in ihrer Rolle als Verwalter der natürlichen oder physischen Umwelt verhalten. Es zielt auf die Evaluation der nachhaltigen Nutzung von natürlichen Ressourcen sowie die Umwelt-Auswirkungen seiner Geschäftstätigkeit ab. Auch das Bestreben nach einer Verbesserung bei nachteiligen Auswirkungen (z.B. CO2-Emissionsreduzierung) werden erfasst.
Versäumen Unternehmen die Berücksichtigung von Umweltrisiken, könnte dies ein finanzielles Risiko durch Sanktionen, strafrechtliche Verfolgung oder Reputationsschäden implizieren.
Berücksichtigt ein Unternehmen auch soziale Aspekte, wie beispielsweise die Beziehung zur eigenen Belegschaft, zu Gewerkschaften oder zum Arbeitsumfeld? Dieser zentralen Frage widmet sich das "S" in ESG, indem es die sozialen Facetten eines Unternehmens näher beleuchtet. Auditiert werden beispielsweise die Wahrung von Menschenrechten, Verbot von Kinder- und Zwangsarbeit, die Förderung von Gesundheit und Sicherheit bei Arbeitnehmern sowie die vorherrschenden Arbeitsbedingungen.
Als positives Ergebnis geht die Berücksichtigung dieser Komponente unternehmensseitig unter anderem neben einer Steigerung der Arbeitsmoral und Produktivität der Arbeitnehmer auch mit einer Reduzierung von Fehlzeiten und Fluktuationen einher.
Um die Governance von Unternehmen – also das "G" in ESG – zu evaluieren, werden Faktoren des geschäftlichen Fehlverhaltens durch z.B. Korruption, Bestechung oder Geldwäsche betrachtet. Auch die Verteilung von Rechten und Pflichten unter den verschiedenen Unternehmens-Akteuren, einschließlich des Vorstands, der Manager und der Stakeholder, spielt hierbei eine Rolle. Beispielsweise wird auf die Zusammensetzung des Vorstands und die Vergütung von Managern eingegangen.
Dass die Berücksichtigung der Governance von großer Bedeutung ist, zeigen vergangene Unternehmensskandale, deren Ursache vor allem in den schlechten Praktiken der Unternehmensführung zu suchen war. Angefangen beim VW-Abgasskandal, dem Datenmissbrauch durch Facebook oder der Fall Wirecard – all diese Fälle führten neben finanziellen Verlusten auch zu erheblichen Reputationsschäden aller Beteiligten.