25.07.2025

Der Wochenausblick auf KW 31 2025

Der Wochenausblick auf KW 31. Auf Makroseite stehen zunächst die Q2-BIP Ergebnisse aus den USA und Europa im Fokus. Dann richtet sich der Blick auf die Euro-Inflation und den US-Arbeitsmarktbericht und die ISM-Indizes für Juli. Auf Seiten der Geldpolitik werden FED und BoJ auf ihren Julisitzungen keine Zinsänderungen beschließen. Entscheidend wird sein, ob sich der Ausblick auf die kommenden Monate verändert hat. Auf politischer Seite endet die Frist von US-Präsident Trump für Zollabkommen mit den USA. Die Q2-Berichtssaison steuert auf ihren Hochpunkt zu mit den Erebnisse u.a. von Amazon, Apple, Meta und Microsoft. Und vor 235 Jahren erteilte Präsident Washington einem Erfinder das erste Patent und legte damit einen wichtigen rechtlichen Grundstein für die starke wirtschaftliche Dynamik in den USA bis heute.


Samstag/Sonntag

Politik

In Taiwan finden die durch Bürgerinitiativen erzwungenen Nachwahlen (recall elections) zum Parlament statt. Zahlreichen Abgeordneten der China-freundlichen oppositionellen Kuomintang droht die Abwahl. Hintergrund ist deren Blockade zusätzlicher Verteidigungsausgaben.

Unternehmen

In Shanghai werden auf der World AI Conference technische Innovationen aus der chinesischen Tech-Industrie präsentiert. 
 


Montag

Politik

US-Finanzminister Bessent trifft seinen chinesischen Amtskollegen zur dritten Gesprächsrunde über die künftigen Handelsbeziehungen in Stockholm.


Dienstag

Konjunktur 

In den USA werden die JOLTS-Daten zeigen, wie stark sich das Verhältnis von offenen Stellen zu Arbeitslosen im Juni verändert hat.  

Unternehmen

In der Berichtssaison zum zweiten Quartal berichten u.a.: AstraZeneca, Boeing, Booking, ElectronicArts, Kering, l’Oreal, Merck, PayPal, Procter & Gamble, Spotify, UnitedHealth und Visa.  


Mittwoch

Konjunktur 

Im Euro-Raum dürfte das Bruttoinlandsprodukt im zweiten Quartal nur leicht gestiegen sein (Q1: +0,6%). Zum einen fallen die Vorzieheffekte im Außenhandel vor dem Liberation Day weg. Zum anderen haben die höheren US-Zölle und die Unsicherheit über den künftigen Kurs die Auslandsnachfrage wohl gebremst. Auch in Deutschland dürfte allenfalls ein kleines Plus unter dem Strich stehen. 

In den USA dürfte das Bruttoinlandsprodukt im zweiten Quartal dagegen wieder um mehr als 2% (annualisiert) zugelegt haben. Zu Jahresbeginn hatten Vorzieheffekte vor der ersten Zollrunde für einen starken Anstieg der Importe gesorgt und damit das BIP-Ergebnis unter die Nulllinie gedrückt (Q1: -0,5%). Im Fokus steht aber, wie deutlich sich die Investitionstätigkeit sowie die Konsumnachfrage durch die hohe Unsicherheit abgekühlt haben.   

Geldpolitik

Die FED wird ihren Leitzins auf ihrer Julisitzung mit Blick auf den robusten Arbeitsmarkt und die erhöhten Inflationsrisiken erneut unverändert halten (Obergrenze aktuell: 4,5%). Abhängig von den BIP-Daten könnten aber bereits zwei FOMC-Mitglieder für eine unmittelbare Zinssenkung votieren. 

Auch die Bank of Canada wird ihren Leitzins auf ihrer Julisitzung nicht verändern (aktuell: 2,75%). Auch in Kanada hat sich der Inflationsdruck durch die Handelsrestriktionen zuletzt etwas erhöht. Gleichzeitig sind die konjunkturellen Risiken gestiegen. 

Und auch die Notenbank in Brasilien wird ihren Leitzins nicht verändern (aktuell: 15%). Nach mehreren Zinsanhebungen beabsichtigt sie vielmehr das derzeit hohe Niveau für eine längere Zeit beizubehalten. 

Das US-Finanzministerium veröffentlicht seine Emissionspläne für US-Staatsanleihen für das dritte Quartal. 

Unternehmen

In der Berichtssaison zum zweiten Quartal berichten u.a.: Adidas, Airbus, BASF, Ebay, Kraft, Meta, Microsoft, Qualcomm und Rio Tinto.


Donnerstag

Konjunktur 

In China werden die Einkaufsmanagerindizes (PMI) für Juli zeigen, wohin die konjunkturelle Dynamik zu Beginn des zweiten Halbjahres tendiert. Zuletzt haben die Indizes für die Industrie (Juni: 49,7 Punkte) und die Dienstleister (Juni: 50,5) um den neutralen Bereich bei 50 Punkten geschwankt. 

In Deutschland lag die Inflationsrate im Juli wohl erneut im Bereich von 2%. 

In den USA ist die PCE-Inflationsrate im Juni etwas stärker gestiegen als in den Vormonaten. Die Kernteuerung hat zum Vormonat wohl um 0,3% zugelegt. Darauf deuten die bereits veröffentlichten CPI-Daten hin. Gleichzeitig wird der Employment Cost Index zeigen, dass der Lohndruck im zweiten Quartal weiter abgenommen hat und der Arbeitsmarkt keine Quelle von inflationärem Druck mehr ist (Q1: +0,9%). 

Geldpolitik

Die Bank of Japan (BoJ) wird auf ihrer Julisitzung noch keine weitere Änderung der Leitzinsen beschließen (aktuell: +0,5%). Zwar verharrt die Kerninflation nach wie vor auf einem deutlich erhöhten Niveau. Die politischen Turbulenzen rund um die Oberhauswahlen und die damit einhergehenden Fiskalsorgen haben allerdings – auch ohne eine weitere geldpolitische Straffung – bereits für einen deutlichen Anstieg der JGB-Renditen gesorgt und damit die Finanzierungskonditionen verschärft. 

Unternehmen

In der Berichtssaison zum zweiten Quartal berichten u.a.: Amazon, Apple, ArcelorMittal, BMW, Bristol-Myers Squibb, Coinbase, Legrand, Roblox, Samsung, Sanovi und Shell.    


Freitag

Konjunktur 

Im Euro-Raum ist die Inflationsrate im Juli wohl wieder leicht unter das 2%-Ziel gefallen (Juni: 2,0%). Zum einen fällt ein Basiseffekt bei den Energiepreisen deutlich negativ aus. Zum anderen hat sich wohl auch die Kernteuerung verlangsamt. Die jährliche Kerninflationsrate dürfte erneut bei 2,2% gelegen haben. Preisdämpfend wirkt dabei zunehmend die Aufwertung des Euro. 

In den USA dürfte der Arbeitsmarktbericht für Juli in etwa wie im Vormonat ausfallen. Der Stellenaufbau dürfte erneut bei 125 bis 150k gelegen haben (Juni: 147k). Auch die Arbeitslosenquote (Juni: 4,1%) und die Lohndynamik (Juni: +0,2%) dürften sich allenfalls leicht eingetrübt haben. Ein Einbruch am Arbeitsmarkt ist weiter nicht zu sehen. Zusammen mit den etwas höheren Inflationsdaten stützt diese Entwicklung die abwartende Haltung der FED.  

Der ISM-Index für die US-Industrie sollte im Juli den zweiten Monat in Folge leicht zugelegt haben und sich damit der Expansionsschwelle nähern (Juni: 49,0 Punkte). Darauf deutet u.a. der Anstieg der regionalen Umfragen in den FED-Bezirken hin. Eine deutliche Belebung der Nachfrage nach US-Industriegütern zeichnet sich allerdings weiterhin nicht ab.

Politik

In den USA endet die von Präsident Trump genannte Frist für den Abschluss neuer Handelsabkommen. Ab diesem Tag sollen dann für Länder ohne Einigung wieder erhöhte reziproke Zölle gelten.

Unternehmen

In der Berichtssaison zum zweiten Quartal berichten u.a.: ExxonMobile und Linde.


KW 31 in historischer Perspektive

Am 31. Juli 1790 erteilte Präsident Washington Samuel Hopkins als erstem Erfinder ein US‑Patent für sein Verfahren zur Produktion von Pottasche und Perlash aus Holzasche, wodurch die junge Republik endlich auf teure Importe verzichten konnte. Die neu etablierte Pottaschen‑Industrie wuchs rasch, schuf zahllose Arbeitsplätze in Neuengland und im Mittleren Westen und lieferte unverzichtbare Rohstoffe für Glas-, Seifen‑ und Düngemittelhersteller. Dadurch flossen erstmals nennenswerte Exporterlöse in die Staatskasse, und die wirtschaftliche Grundlage der USA wurde deutlich gestärkt. Anekdotisch soll Thomas Jefferson, einer der drei Patentprüfer, später scherzhaft bemerkt haben, dass dieses „erste Patent“ so handlich sei, man könne im Notfall alle Erfindungen des Landes auf den Deckel einer Streichholzschachtel drucken. Das einfache Verfahren legte nicht nur den Grundstein für das Patentrecht, sondern beflügelte auch viele weitere Innovationen und trug entscheidend zur Industrialisierung und Unabhängigkeit der jungen Nation bei.


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