Der Wochenausblick auf KW 40. In den USA droht mal wieder ein Government Shutdown. Gleichzeitig könnte der Arbeitsmarktbericht für September etwas besser als zuletzt ausfallen. In China steht mit Beginn der Goldenen Woche der Konsum im Fokus. In Europa bleibt die Inflationsrate nahe dem EZB-Ziel und politisch stehen Wahlen in Moldau, Italien und Tschechien an. Und vor 76 Jahren proklamierte Mao in Peking die Volksrepublik China – der Beginn eines historischen Wiederaufstiegs und der Abspaltung Taiwans.
In Italien finden Kommunalwahlen statt.
In der Republik Moldau finden Parlamentswahlen statt. Angesichts der knappen Umfragen zwischen dem Pro-EU-Lager und dem Pro-Russland-Lager wird mit erheblichen Einflussversuchen Russlands gerechnet.
Auf der UN-Vollversammlung in New York positionieren sich u.a. noch die Regierungen aus Deutschland, Russland und Indien zu den aktuellen Konflikten.
Von der EZB sprechen u.a. Lane, Schnabel und Nagel.
Von der FED äußern sich u.a. Williams, Hammack und Bostic.
In China werden die Einkaufsmanagerindizes (PMI) für September zeigen, ob die konjunkturelle Dynamik zum Ende des dritten Quartals weiter nachgelassen hat. Der Index für die Industrie dürfte weiter unter der 50er-Marke gelegen haben (August: 49,4 Punkte), gebremst v.a. durch die Zollpolitik der USA. Auch der Index für die Dienstleister könnte sich in Richtung der 50er-Marke abgeschwächt haben (August: 50,3 Punkte). Insbesondere in der Bauwirtschaft ist die Unternehmensstimmung weiter schlecht.
In Deutschland dürfte die Inflationsrate im September etwas gestiegen sein, aber weiter nahe dem EZB-Ziel liegen (August: 2,2%).
In den USA werden die JOLTS-Daten zum Arbeitsmarkt zeigen, wie stark sich das Verhältnis von offenen Stellen und Arbeitssuchenden Personen im August eingetrübt hat.
Die Notenbank in Australien (RBA) wird auf ihrer Septembersitzung ihren Leitzins noch nicht weiter senken (aktuell: 3,6%). Die Konjunkturdaten sind zuletzt besser ausgefallen und der Preisdruck hat sich etwas verstärkt. Die nächste Zinssenkung könnte dann im November kommen.
Von der FED sprechen u.a. Jefferson, Logan und Goolsbee.
Von der EZB äußern sich u.a. Lagarde, Rehn und Cipollone.
Auch im Euro-Raum dürfte die Inflationsrate im September etwas höher ausfallen (August: 2,0%). Auch die Kerninflationsrate dürfte gestiegen sein (August: 2,3%). Die Daten dürften aber weiter keinen Handlungsdruck für die EZB signalisieren.
In den USA dürfte der ISM-Index für die Industrie im September den zweiten Monat in Folge leicht zugelegt haben (August: 48,7 Punkte). Vor allem die Senkung der Zölle könnte einen leichten Impuls gegeben haben.
In den USA endet eine Deadline zur Verabschiedung eines neuen Haushalts. Im Fall einer fehlenden Einigung droht – wie jedes Jahr – ein vorrübergehender GovernmentShutdown.
In China beginnen die jährlichen Feiertage zur Goldenen Woche.
In Brüssel treffen sich die EU-Staats- und Regierungschefs zu einem informellen EU-Gipfel über den Krieg in der Ukraine und die eigene Sicherheitsarchitektur.
Die Notenbank in Indien wird auf ihrer Septembersitzung ihre Leitzinssenkungen wohl wieder aufnehmen (aktuell: 5,5%). Durch die Zinssenkung der FED hat sich der Spielraum der Notenbank vergrößert und gleichzeitig bleiben die Risiken für den Konjunkturausblick durch die US-Zölle erhöht.
Von der EZB spricht u.a. de Guindos.
In Frankreich haben die Gewerkschaften zu landesweiten Streiks gegen die Sparpläne der Regierung aufgerufen.
Von der FED spricht Logan.
Von der EZB äußern sich de Guindos und Villeroy de Galhau.
In den USA könnte der Arbeitsmarktbericht für September etwas besser als in den Vormonaten ausfallen. Zuletzt hatte sich der Stellenaufbau stark verlangsamt (August: +22k). Die Arbeitslosenquote dürfte unverändert bei 4,3% gelegen haben. Die Sorgen vor einer starken Abschwächung könnten sich damit weiter beruhigen.
Der ISM-Index für die Dienstleister dürfte im September – nach dem überraschend starken Anstieg im Vormonat – wieder etwas gesunken sein (August: 52,0 Punkte). Mit einem Wert deutlich über der 50er-Marke zeigt der Index aber weiter keine Konsumrezession an.
In Tschechien finden Parlamentswahlen statt.
Von der EZB sprechen Präsidentin Lagarde sowie Schnabel und Sleijpen.
Von der FED spricht u.a. Williams.
Am 1. Oktober 1949 erfolgte auf dem Platz des Himmlischen Friedens in Peking die Proklamation der Volksrepublik China durch Mao Zedong. Sie markierte das Ende des langen chinesischen Bürgerkriegs und die Machtübernahme der Kommunistischen Partei über das Festland, während sich die nationalistische Kuomintang-Regierung nach Taiwan zurückzog. Politisch bedeutete dies einen radikalen Bruch. Aus einem von Kolonialismus und inneren Konflikten zerrissenen Land wurde ein zentralistisch geführter Staat. Ökonomisch stand die junge VR China zunächst vor enormen Aufgaben – Hunger, zerstörte Infrastruktur und ein kaum entwickeltes Industriesystem – die mit einer Mischung aus Sowjetmodell und eigenen Reformen angegangen wurden. Zugleich signalisierte die Proklamation einen geopolitischen Wandel: China wurde zum neuen Machtfaktor im Kalten Krieg. Zeitzeugen berichten, dass Mao Zedong bei seiner Ansprache so heiser war, dass er sich räuspern musste und einige Worte stockend herausbrachte. Doch die über 300.000 Menschen auf dem Platz jubelten so laut, dass selbst die Radiotechniker später sagten, die Tonprobleme seien im Lärm der Begeisterung „einfach verschwunden“.