03.10.2025

Der Wochenausblick auf KW 41 2025

Der Wochenausblick auf KW 41. In den USA setzt sich der Government Shutdown wohl fort und reduziert das Wirtschaftswachstum im vierten Quartal pro Woche um etwa 0,1 Prozentpunkte. Die Veröffentlichung von Makro-Daten könnte sich deshalb weiter verschieben. In Deutschland werden die Daten zur Industrie erneut noch keine Kehrtwende anzeigen. Die OPEC wird die Förderquoten wohl erneut erhöhen und auf Seiten der Notenbanken sprechen neben den Chairs von FED, EZB und BOJ auch Vertreter des Trump-Lagers über den Kurs der Geldpolitik. Zum Wochenschluss öffnen in China die Börsen nach den Feierlichkeiten zur Goldenen Woche und in Oslo wird der Gewinner des Friedensnobelpreises verkündet, mit Enttäuschungspotenzial für das Weiße Haus. Und vor 46 Jahren kündigte der damalige FED-Chef einen radikalen Wechsel der Geldpolitik an, an einem Samstagabend. 


Samstag/Sonntag

Politik

In Japan stellt die regierende LDP in einer Abstimmung über die künftige Führung die Weichen für die Nachfolge von Premierminister Ishiba.  

In Tschechien enden die Parlamentswahlen.

Die OPEC+ wird auf ihrer Sitzung wohl erneut eine Ausweitung der Produktion beschließen. Zuletzt hatte die Gruppe Meldungen nach einer geplanten starken Ausweitung um 500k Fass pro Tag dementiert.  


Montag

Geldpolitik

Von der EZB spricht Präsidentin Lagarde vor dem EU-Parlament. Zudem äußern sich de Guindos und Lane. 


Dienstag

Konjunktur 

In Deutschland werden die „harten“ Augustdaten zur Industrie veröffentlicht. Der Auftragseingang dürfte zum Vormonat um etwa 2% zugelegt haben (Juli: -2,9%). Im Vormonat hatte ein deutlicher Rückgang der Großaufträge die Daten nach unten verzerrt. Die zugrunde liegende Dynamik der Nachfrage aus dem In- und Ausland dürfte aber erneut verhalten ausgefallen sein. Deshalb und auf Grund der späten Lage der Sommerferien dürften Industrieproduktion (Mittwoch, Juli: +1,3%) und Export (Donnerstag, Juli: -0,5%) zum Vormonat gesunken sein. Vor allem die Auto-Produktion hat wohl deutlich nachgegeben.

Geldpolitik

Von der FED sprechen Miran, Bowman Bostic und Kashkari. 

Von der EZB sprechen Präsidentin Lagarde und Nagel.


Mittwoch

Politik

In den USA veröffentlicht das CBO den Budgetbericht für September mit den aktuellen Daten zu den Zolleinnahmen.

Geldpolitik

Die FED veröffentlicht die Minutes zur Zinssenkung im September. Zudem sprechen Barr, Musalem und Kashkari.

Von der EZB sprechen Elderson und Muller. 

Zudem äußert sich von der BOJ Gouverneur Ueda

Die Notenbank in Polen wird ihren Leitzins auf der Oktobersitzung wohl unverändert halten (aktuell: 4,75%). Die Notenbank in Neuseeland wird ihren Leitzins dagegen erneut um 25 Basispunkte senken (aktuell: 3,0%).


Donnerstag

Politik

Die Finanzminister der EU- und Euro-Länder sprechen in Brüssel u.a. über die Haushaltspläne für 2026.

Geldpolitik

Die EZB veröffentlicht das Protokoll zur Zinsentscheidung im September und Villeroy de Galhau spricht in Paris.

Von der FED spricht Chair Powell. Zudem diskutieren Bowman, Barr und Daly sowie US-Finanzminister Bessent die aktuelle Geldpolitik.

Finanzmarkt

In China öffnen die Börsen wieder nach den Feierlichkeiten zur Goldenen Woche


Freitag

Konjunktur 

In den USA werden die Septemberdaten zum Michigan-Verbrauchervertrauen zeigen, ob sich die Konsumlaune trotz der Abkühlung am Arbeitsmarkt gehalten hat. Im Fokus stehen auch die Inflationserwartungen. Zuletzt hat sich die k-förmige Entwicklung zwischen der positiven Einschätzung der republikanischen und demokratischen Wählergruppen verstärkt. 

Geldpolitik

Von der FED sprechen Goolsbee und Musalem. 

Politik

In Oslo wird der Gewinner des Friedensnobelpreises verkündet. Auch der Gewinner des Nobelpreises für Wirtschaftswissenschaften wird im Wochenverlauf bekannt gegeben. 


KW 41 in historischer Perspektive

Am 6. Oktober 1979, einem Samstagabend, kündigte der damaligen Fed-Chef Paul Volcker überraschend an, die Geldpolitik grundlegend umzustellen. Nicht mehr die bis dahin dominierende Zinssteuerung, sondern eine Geldmengensteuerung sollte im Mittelpunkt stehen. Ziel war es, die zweistellige Inflation der 1970er zu brechen – auch um den Preis stark schwankender und zeitweise extrem hoher Zinsen. Die Ankündigung traf die Finanzmärkte unvorbereitet. Sie wurde als „Saturday Night Special“ bekannt und gilt bis heute als Wendepunkt der modernen Geldpolitik. Die radikale Kursänderung leitete die „Volcker-Ära“ ein, die am Ende die Inflation zähmte, aber auch eine tiefe Rezession mit sich brachte. Volcker selbst soll später lachend erzählt haben, dass er den Schritt extra an einem Samstagabend verkündete, damit die Märkte „übers Wochenende Zeit zum Verdauen“ hätten – doch am Montag eröffneten die Börsen trotzdem im Chaos.


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