17.10.2025

Der Wochenausblick auf KW 43 2025

Der Wochenausblick auf KW 43. In den USA wird mit Verspätung die mit Spannung erwartete Inflationsrate für September veröffentlicht. Das Ergebnis ist richtungsweisend für die kommende Zinsentscheidung der FED. In Europa könnte der Einkaufsmanagerindex im Oktober durch die politischen Turbulenzen in Frankreich belastet worden sein. Und in China wird das Q3-BIP Ergebnis zeigen, in welchem Zustand die Wirtschaft in den neuerlichen Handelsstreit mit den USA geht. Auf politischer Seite verabschiedet die regierende KP den neuen 5-Jahresplan, während die US-Verwaltung weiter im Shutdown verharrt. Auf Unternehmensseite legen in der Q3-Berichtssaison u.a. Netflix und Tesla die Ergebnisse vor. Und vor 377 Jahren begründete das formelle Ende des Dreißigjährigen Krieges eine neue politische Ordnung in Europa. 


Samstag/Sonntag

Politik

In Taiwan wählt die oppositionelle nationalkonservative Kuomintang eine neue Parteiführung. 

In Bolivien (Stichwahl) und Nordzypern finden Präsidentschaftswahlen statt.  

Geldpolitik

In Washington endet die Jahrestagung von IWF und Weltbank mit EZB-Reden u.a. von Lagarde und Nagel. 

Die FED geht in die Schweigeperiode vor der Zinsentscheidung am 29. Oktober. 


Montag

Konjunktur

In China wird das Q3-BIP Ergebnis veröffentlicht. Es wird erwartet, dass sich das jährliche Wachstum wieder auf unter 5% verlangsamt hat (Q2: +5,2%). Vor allem der private Konsum dürfte sich weiter abgeschwächt haben. Der robuste Außenhandel dürfte einen stärkeren Wachstumsrückgang allerdings verhindert haben.

Politik

In China diskutiert die regierende KP den neuen 5-Jahresplan für die wirtschaftliche Entwicklung (bis Do.).

Geldpolitik

Von der EZB sprechen Schnabel, Nagel und Vujcic. 


Dienstag

Geldpolitik

Von der EZB sprechen u.a. Präsidentin Lagarde und Lane. 

Die Notenbank in Ungarn wird auf ihrer Oktobersitzung ihren Leitzins erneut unverändert halten (aktuell: 6,5%). Die letzte Zinssenkung wurde im September 2024 beschlossen. 

Unternehmen 

In der Berichtssaison zum dritten Quartal berichten u.a.: Coca-Cola, GE, GM, Intuitive Surgical und Netflix.


Mittwoch

Geldpolitik

Von der EZB spricht erneut Präsidentin Lagarde.

Die Notenbank in Indonesien wird auf ihrer Oktobersitzung ihren Leitzins das fünfte Mal senken (aktuell: 4,75%). 

Unternehmen 

In der Berichtssaison zum dritten Quartal berichten u.a.: IBM, Moody’s, SAP und Tesla.


Donnerstag

Politik

Auf dem EU-Gipfel entscheiden die europäischen Staats- und Regierungschefs u.a. über die Nutzung eingefrorener russischer Vermögenswerte zur Finanzierung der Ukraine-Hilfen 

Geldpolitik

Die EZB geht in die Schweigeperiode vor ihrer nächsten Zinsentscheidung am 30. Oktober. 

Die Notenbank in Südkorea wird auf ihrer Oktobersitzung ihren Leitzins unverändert halten (aktuell: 2,5%). Die letzte Zinssenkung wurde im Mai beschlossen. Die Notenbank in der Türkei könnte dagegen zum dritten Mal leicht senken (aktuell: 40,5%).  

Unternehmen 

In der Berichtssaison zum dritten Quartal berichten u.a.: Intel und Ford.


Freitag

Konjunktur

In Japan sind die Inflationsrate wie auch die Kerninflationsrate im September wohl erneut nicht gesunken (August: 2,7% bzw. 3,3%). Vor allem bei Lebensmitteln war der Preisdruck erneut hoch und auch der Anstieg der Lohnkosten sorgt für Teuerung. Damit könnten auch die Erwartungen an weitere Zinsschritte der BoJ gestärkt werden. 

Im Euro-Raum könnte der Einkaufsmanagerindex (PMI) für die Gesamtwirtschaft im Oktober – nach vier Anstiegen in Folge – erstmals wieder etwas gesunken sein (September: 51,2 Punkte). Allerdings dürfte sich der Index weiter über der Expansionsschwelle gehalten haben und die Konjunktursorgen damit begrenzen. In Frankreich könnte sich die Stimmung der Unternehmen stärker eingetrübt haben. Denn die chaotischen politischen Verhältnisse sorgen für Verunsicherung und belasten zunehmend die Planbarkeit.

In den USA wird – trotz Government Shutdown – die Inflationsrate für September veröffentlicht. Die Verbraucherpreise dürften mit und ohne den volatilen Preisen von Energie und Nahrungsmitteln um 0,4% zugelegt haben. Die jährliche Inflationsrate dürfte damit auf 3,1% gestiegen sein (August: 2,9%). Auch die Kernrate dürfte weiter zugelegt haben (August: 3,1%). Der Preisauftrieb bleibt damit höher als von der FED avisiert. Mitverantwortlich hierfür ist die zunehmende Weitergabe der Zollkosten an die Konsumenten. Nur ein noch stärkerer Anstieg würde die FED aber wohl von einem Zinsschritt auf der Sitzung am 29.10. abhalten. 

Politik

In Irland finden Präsidentschaftswahlen statt.

Unternehmen 

In der Berichtssaison zum dritten Quartal berichten u.a.: Porsche, Procter & Gamble und Sanofi.


KW 43 in historischer Perspektive

Am 24. Oktober 1648 wurden in Münster und Osnabrück die letzten Urkunden des Westfälischen Friedens unterzeichnet – das formelle Ende des Dreißigjährigen Krieges (1618–1648) in Mitteleuropa. Die Friedensverträge zwischen dem Heiligen Römischen Reich, Frankreich, Schweden und zahlreichen Reichsständen beendeten nicht nur den Religionskrieg zwischen Katholiken und Protestanten, sondern begründeten eine neue politische Ordnung: die Idee der staatlichen Souveränität. Im Vertrag wurde festgelegt, dass jedes Reichsgebiet selbst über seine Konfession und Gesetze bestimmen durfte – eine radikale Abkehr vom universalistischen Machtanspruch der Kaiser und Päpste. Frankreich und Schweden erhielten Gebietsgewinne, die Niederlande und die Schweiz wurden endgültig als unabhängig anerkannt. Das Deutsche Reich blieb formal bestehen, wurde aber zu einem föderalen Flickenteppich souveräner Fürstentümer – ein Zustand, der die deutsche Geschichte bis ins 19. Jahrhundert prägte. Eine oft erzählte Anekdote berichtet, dass die Gesandten in Münster tagelang darüber stritten, wer als Erster den Friedenssaal betreten dürfe – ein Streit, der durch den Kompromiss gelöst wurde, gemeinsam einzutreten. Dieses symbolische Einverständnis markierte den Anfang der europäischen Diplomatie, wie wir sie heute kennen.


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