24.10.2025

Der Wochenausblick auf KW 44 2025

Der Wochenausblick auf KW 44. Ein Feuerwerk an Treffen, Daten und Entscheidungen. Trump trifft Chinas Xi und Japans Takaichi. Die Q3-BIP Ergebnisse und neue Inflationsdaten aus Europa und den USA zeigen, wo die Wirtschaft steht. Die großen Notenbanken entscheiden über die Leitzinsen. In der Q3-Berichtssaison öffnet Big Tech die Bücher. Und vor 54 Jahren kehrte China mit der Aufnahme in die UN auf die weltpolitische Bühne zurück – aus chinesischer Sicht der Beginn eines langen Wiederaufstiegs an die Spitze.  


Samstag/Sonntag

Politik

In Kuala Lumpur beginnt der ASEAN-Gipfel, zu dem im Wochenverlauf u.a. US-Präsident Trump und Chinas Staatschef Xi erwartet werden.  

In Argentinien finden Zwischenwahlen statt. Diese werden zeigen, wie sehr die Unterstützung für den Spar- und Reformkurs von Präsident Milei abgenommen hat, nachdem die Investoren zuletzt das Vertrauen in einen Erfolg verloren haben und die Regierung auf ein 20 Mrd. USD Hilfspaket der USA zurückgreifen musste. 


Montag

Konjunktur

In Deutschland dürfte der ifo Geschäftsklimaindex im Oktober - nach dem unerwartet deutlichen Rücksetzer im Vormonat – spürbar zugelegt haben (September: 87,7 Punkte), Darauf deutet der starke Anstieg der Einkaufsmanagerindizes (PMI) hin. Vor allem im Dienstleistungssektor hat sich die Stimmung demnach deutlich verbessert. 

In den USA wird der Auftragseingang für langlebige Güter für September zeigen, ob sich die moderate Belebung der Nachfrage nach Industriegütern seit Jahresbeginn im Trend fortgesetzt hat. In den letzten beiden Monaten waren die Daten allerdings stark durch volatile Großaufträge verzerrt (August: +2,9%). 

Politik

In Japan trifft US-Präsident Trump die neue Premierministerin Takaichi


Dienstag

Unternehmen 

In der Berichtssaison zum dritten Quartal berichten u.a.: Booking, EA, PayPal, United Health und Visa.

In Washington spricht Nvidia-Chef Huang zur Eröffnung der hauseigenen Technologiekonferenz.


Mittwoch

Politik

In den Niederlanden finden vorgezogene Parlamentswahlen statt

Geldpolitik

Die FED wird auf ihrer Oktobersitzung ihren Leitzins zum zweiten Mal in Folge um 25 Bp senken (aktuell Obergrenze: 4,25%). Der Preisdruck bleibt auch durch die Importzölle zwar zu hoch. Und das Konjunkturbild ist durch aus Ausbleiben von aktuellen Daten durch den Shutdown verschleiert. Aus Sicht der Notenbank dominieren aber weiter die Abwärtsrisiken am Arbeitsmarkt die Entscheidungen. Im Fokus steht, wie deutlich Chair Powell weitere Zinssenkungen in den kommenden Monaten in Aussicht stellt.   

Auch die Bank of Canada wird ihren Leitzins auf ihrer Oktobersitzung wohl um 25 Bp senken (aktuell: 2,5%).

Unternehmen 

In der Berichtssaison zum dritten Quartal berichten u.a.: ADP, Alphabet, Caterpillar, Meta, Microsoft und Servicenow. 


Donnerstag

Konjunktur

In Europa werden die Daten zum BIP-Wachstum im dritten Quartal veröffentlicht. Insgesamt dürfte die Wirtschaftsleistung in ähnlich geringem Tempo wie im Vorquartal gestiegen sein (Q2: +0,1%). In Frankreich und in Deutschland dürfte kaum mehr als Stagnation unter dem Strich stehen. Deutlich mehr Dynamik hat die Konjunktur in den südlichen Ländern aufgewiesen, insbesondere in Spanien. Hier spielt die starke Tourismussaison eine wichtige Rolle. 

In den USA dürfte das BIP-Wachstum im dritten Quartal bei etwa 3% gelegen haben, und damit nur wenig niedriger als im Vorquartal (annualisiert, Q2: 3,8%). Im Fokus steht, ob die Technologieinvestitionen weiter angezogen haben und wie sehr der Konsum durch die steigenden Importpreise und die Verlangsamung der Beschäftigungsentwicklung gebremst worden ist. 

Politik

Als Höhepunkt des ASEAN-Gipfels wollen US-Präsident Trump und Chinas Staatschef Xi direkt u.a. über den Zollstreit und die Exportbeschränkungen bei Technologie und Seltenen Erden sprechen.  

Geldpolitik

Die EZB wird auf ihrer Oktobersitzung ihren Leitzins erneut unverändert halten und auch keine neuen Signale für künftige Anpassungen liefern (aktuell: 2,0%). Die Inflation im Euro-Raum liegt stabil im Zielkorridor und die Konjunktur läuft in etwa wie erwartet. Auch zu den Sorgen um die Finanzierungskosten der französischen Regierung wird sich die EZB wohl kaum neu positionieren. Die Risikoaufschläge sind zwar nach wie vor erhöht. Die Finanzierungskosten insgesamt liegen aber noch nicht in einem bedrohlichen Bereich, in dem die Notenbank über die Aktivierung eines Notfallkaufprogramms diskutiert. 

Die Bank of Japan wird auf der ersten Sitzung seit der Amtsübernahme der neuen Premierministerin wohl noch keine weitere Anhebung der Leitzinsen beschließen (aktuell Obergrenze: 0,5%). Angesichts des erhöhten Preisdrucks wird eine erneute Zinsanhebung im Dezember aber Thema bleiben. Vorher benötigt die BoJ aber wohl etwas mehr Klarheit über den wirtschaftspolitischen Kurs der neuen Regierung.

Von der FED ordnet Logan die Zinsentscheidung am Vortag ein.

Unternehmen 

In der Berichtssaison zum dritten Quartal berichten u.a.: Amazon, Apple. EliLilly, Mastercard, Merck und Shell.


Freitag

Konjunktur

In Japan lag die Kerninflationsrate im Raum Tokio im Oktober wohl erneut bei 2,5% und damit über dem Ziel der BoJ. Dies könnte die Erwartungen an kommende Zinsschritte der BoJ stärken. 

In China haben sich die Geschäftsaussichten der Unternehmen im Oktober wohl wenig verändert. Die Einkaufsmanagerindizes (PMI) für die Industrie (September: 49,8) und die Dienstleister (September: 50,0) dürften nahe ihrer Vormonatswerte gelegen haben. Zwar hat sich die Stimmung im Bau und Energiebereich verbessert. Die Stimmung der Dienstleister könnte aber durch das zurückhaltende Konsumverhalten währen der jüngsten Ferienzeit gedämpft worden sein. 

Im Euro-Raum lag die Inflationsrate wohl auch im Oktober nahe dem 2%-Ziel der EZB (September: 2,2%). Auch die Kerninflationsrate hat sich wohl kaum verändert (September: 2,4%). Die Preisentwicklung steht aus Sicht der EZB damit weiter im Einklang mit dem Zielbild und spricht auch für die kommenden Monate für unveränderte Leitzinsen.

In den USA könnte die PCE-Kerninflationsrate im September etwas höher als zuletzt ausgefallen sein (August: 2,9%). Die Daten werden zeigen, wie sehr das von der FED präferierte Maß für den Preisdruck durch die politischen Weichenstellungen der Trump-Administration beeinflusst worden ist. 

Geldpolitik

Von der FED sprechen u.a. Logan, Bostic und Hammack.

Unternehmen 

In der Berichtssaison zum dritten Quartal berichten u.a.: Chevron, Exxon und Linde. 


KW 44 in historischer Perspektive

Am 25. Oktober 1971 nahm die UN die Volksrepublik China offiziell als rechtmäßigen Vertreter Chinas auf. Damit verlor Taiwan (die Republik China) den Sitz, den es seit der Gründung der Vereinten Nationen 1945 innehatte – einschließlich des ständigen Sitzes im UN-Sicherheitsrat. Der Beschluss erfolgte durch die Resolution 2758 der UN-Generalversammlung und spiegelte den geopolitischen Wandel jener Zeit wider: immer mehr Staaten erkannten Peking an, nicht mehr Taipeh. Politisch war dies ein Triumph für Mao Zedong, der zugleich Chinas Rückkehr auf die weltpolitische Bühne markierte. Damit endete die diplomatische Isolation und der Weg zur wirtschaftlichen Öffnung war frei. Eine Anekdote erzählt, dass der chinesische UN-Delegierte, als er zum ersten Mal den UN-Saal betrat, das Namensschild „China“ umdrehte – nicht um zu protestieren, sondern um symbolisch zu zeigen: China ist wieder an seinem Platz. Drei Jahrzehnte später - im Dezember 2001 - folgte mit dem Beitritt zur Welthandelsorganisation (WTO) der zweite große Integrationsschritt: China wurde Teil des globalen Handels- und Finanzsystems. Der WTO-Beitritt brachte einen massiven Exportboom, Technologietransfer und den Aufstieg zur „Werkbank der Welt“. 


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