31.10.2025

Der Wochenausblick auf KW 45 2025

Der Wochenausblick auf KW 45. Der Markt erhält etwas Zeit, die zahlreichen Signale der Vorwoche zu Wachstum, Zinsen, Handel und Unternehmensgewinnen zu verdauen. Datenseitig stehen in den USA die ISM-Indizes, in Deutschland die Industrieproduktion und in China die Exporte im Fokus. Geldpolitisch entscheiden neben der Bank of England zahlreiche weitere „kleinere Notenbanken“ über ihre Leitzinsen. In den USA finden u.a. die Bürgermeisterwahlen in New York statt. Auf Unternehmensseite berichten BioNTech, NovoNordisk, Shopify und Rheinmetall. Und vor 165 Jahren wurde Abraham Lincoln zum 16. Präsidenten der Vereinigten Staaten gewählt, als erster Republikaner. 


Samstag/Sonntag

Politik

Die OPEC+ entscheidet über weitere Produktionsausweitungen ab Dezember.

In den USA wird auf die Winterzeit umgestellt. 

Unternehmen 

In der Berichtssaison zum dritten Quartal berichtet Berkshire Hathaway.


Montag

Konjunktur

In den USA dürfte der ISM-Index für die Industrie im Oktober den dritten Monat in Folge zugelegt und sich damit der 50er-Expansionsschwelle angenähert haben (September: 49,1 Punkte). Neben den zuletzt mehrheitlich positiven Signalen in der Handelspolitik könnte auch der Rückgang der Finanzierungskosten die Zuversicht der Unternehmen gestützt haben. Darauf deuten die regionalen Indizes hin. Im Fokus steht, ob der Kosten- und Preisdruck durch die Zollpolitik weiter zugelegt hat. 

Geldpolitik

Von der FED sprechen u.a. Daly und Cook.

Unternehmen 

In der Berichtssaison zum dritten Quartal berichten u.a.: BioNTech und Palantir, 


Dienstag

Konjunktur

In den USA werden die JOLTS-Daten für September wohl nicht veröffentlicht. Insgesamt unterstreichen die Signale zum Arbeitsmarkt bisher, dass eine Krise zwar nicht diagnostiziert werden kann, dass sich das Verhältnis aus freien Stellen und Arbeitssuchenden aber schrittweise verringert. Verantwortlich hierfür sind aber weniger eine schwache Konjunktur als vielmehr die restriktive Migrations- und Zollpolitik sowie die mit der zunehmenden KI-Nutzung einhergehenden Programme zu Personalkosteneinsparungen.  

Auch die Septemberdaten zum Außenhandel und den industriellen Auftragseingängen werden wegen dem laufenden Shutdown wohl noch nicht veröffentlicht.  

Politik

In den USA finden Regional- und Gouverneurswahlen statt. New York City wählt den Bürgermeister.

Geldpolitik

Die Notenbank in Australien (RBA) wird auf ihrer Novembersitzung ihren Leitzins wohl nicht verändern und damit eine Zinspause einlegen (aktuell: 3,6%). Zuletzt hatte die RBA die Zinsen dreimal gesenkt. 

Von der EZB sprechen Präsidentin Lagarde und Patsalides. 

Unternehmen 

In der Berichtssaison zum dritten Quartal berichten u.a.: Aramco, Arista, BP, Pfizer, Shopify, Spotify und Uber.


Mittwoch

Konjunktur

In Deutschland sollten sich die Daten zur Industrie im September von dem starken Rücksetzer im Vormonat zumindest etwas erholt haben. Denn im August haben wohl Sondereffekte insbesondere die PKW-Produktion nach unten verzerrt. Auch deshalb sollten die Auftragseingänge wieder etwas zugelegt haben (August: -0,8%), und vor allem die Industrieproduktion sollte einen Sprung nach oben gemacht haben (Veröffentlichung am Do., August: -4,3%). Auch die Exporte dürften gestiegen sein (Veröffentlichung am Fr., August: -0,5%). Auf ein weniger negatives Bild deuten u.a. die Anstiege der Frühindikatoren hin. Zeichen einer deutlichen Belebung der deutschen Konjunktur bleiben aber wohl weiter aus.   

In den USA wird der ADP-Bericht zur Beschäftigungsentwicklung im Oktober zeigen, dass der Stellenaufbau zwar langsamer läuft, dass der US-Arbeitsmarkt aber nicht am Rande einer Krise steht. Die Daten dürften ein Stellenplus von etwa 50k anzeigen (September: -32k).   

Der ISM-Index für die Dienstleister sollte sich im Oktober vom unerwartet kräftigen Rücksetzer im Vormonat erholt haben (September: 50,0 Punkte). Im Fokus steht die Einschätzung der Unternehmen zur Beschäftigungsentwicklung, die zuletzt überraschend stark nachgegeben hatte. 

Politik

In den USA beginnt die Anhörung vor dem Supreme Court über die Rechtmäßigkeit der Zollpolitik der Trump-Administration.  

Geldpolitik

Die Notenbanken in Polen (aktuell: 4,5%), Schweden (aktuell: 1,75%) und Brasilien (aktuell: 15%) entscheiden auf ihren Novembersitzung über ihre Leitzinsen. Veränderungen werden nicht erwartet.

Von der EZB sprechen u.a. Kocher, Villeroy de Galhau und Nagel.

Unternehmen 

In der Berichtssaison zum dritten Quartal berichten u.a.: BMW. Emerson, Fortinet, McDonald’s, Novo Nordisk, Qualcomm, Toyota undVonovia.

In China entscheiden die Gläubiger über den Restrukturierungsplan des Immobilienkonzerns Country Garden.


Donnerstag

Politik

In Brasilien beginnt die 30. UN‑Klimakonferenz. 

Geldpolitik

Die Bank of England wird auf ihrer Oktobersitzung ihren Leitzins wohl erneut nicht verändern (aktuell Obergrenze: 4,0%). 

Auch die Notenbanken in Norwegen (aktuell: 4,0%), Tschechien (aktuell: 3,5%) und Mexiko (aktuell: 7,5%) entscheiden über den Kurs ihrer Geldpolitik. 

Von der FED äußern sich u.a. Musalem, Hammack, Williams und Paulson. 

Von der EZB sprechen Schnabel und Lane.

Unternehmen 

In der Berichtssaison zum dritten Quartal berichten u.a.: Airbnb, ArcelorMittal, Deutsche Post, Legrand, Rheinmetall, Rockwell und Trade Desk. 


Freitag

Konjunktur

In Japan lag die Kerninflationsrate im Raum Tokio im Oktober wohl erneut bei 2,5% und damit über dem Ziel der BoJ. Dies könnte die Erwartungen an kommende Zinsschritte der BoJ stärken. 

In China haben sich die Geschäftsaussichten der Unternehmen im Oktober wohl wenig verändert. Die Einkaufsmanagerindizes (PMI) für die Industrie (September: 49,8) und die Dienstleister (September: 50,0) dürften nahe ihrer Vormonatswerte gelegen haben. Zwar hat sich die Stimmung im Bau und Energiebereich verbessert. Die Stimmung der Dienstleister könnte aber durch das zurückhaltende Konsumverhalten währen der jüngsten Ferienzeit gedämpft worden sein. 

Im Euro-Raum lag die Inflationsrate wohl auch im Oktober nahe dem 2%-Ziel der EZB (September: 2,2%). Auch die Kerninflationsrate hat sich wohl kaum verändert (September: 2,4%). Die Preisentwicklung steht aus Sicht der EZB damit weiter im Einklang mit dem Zielbild und spricht auch für die kommenden Monate für unveränderte Leitzinsen.

In den USA könnte die PCE-Kerninflationsrate im September etwas höher als zuletzt ausgefallen sein (August: 2,9%). Die Daten werden zeigen, wie sehr das von der FED präferierte Maß für den Preisdruck durch die politischen Weichenstellungen der Trump-Administration beeinflusst worden ist. 

Geldpolitik

Von der FED sprechen u.a. Logan, Bostic und Hammack.

Unternehmen 

In der Berichtssaison zum dritten Quartal berichten u.a.: Chevron, Exxon und Linde. 


KW 45 in historischer Perspektive

Am 6. November 1860 wurde Abraham Lincoln zum 16. Präsidenten der Vereinigten Staaten gewählt – als erster Kandidat der damals noch jungen Republikanischen Partei, die aus der Anti-Sklaverei-Bewegung hervorgegangen war. Seine Wahl markierte eine politische Zäsur: Die Demokratische Partei war tief gespalten zwischen Nord- und Südstaatenflügeln, was Lincolns Sieg überhaupt erst möglich machte. Der Erfolg der Republikaner bedeutete das Ende der nationalen Parteienbalance und führte unmittelbar zur Sezession der Südstaaten – der Beginn des Bürgerkriegs. Auch heute prägen beide Parteien die US-Politik, jedoch mit teils vertauschten ideologischen Rollen: Die Republikaner sind konservativer, die Demokraten progressiver geworden. Lincolns Vermächtnis wirkt bis heute als Symbol für moralische Führung, nationale Einheit und die Fähigkeit, über Parteigrenzen hinweg Prinzipien zu verteidigen. 1862 schrieb Lincoln in einem Brief: „Ich gehe langsam, aber ich gehe nie zurück.“ – ein Satz, der oft zitiert wird, wenn politische Führung trotz Widerständen Kurs hält.


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