14.11.2025

Der Wochenausblick auf KW 47 2025

Der Wochenausblick auf KW 47. Der Kapitalmarkt blickt auf die Q3-Ergebnisse von Nvidia und der großen US-Retailer für Signale zur Stärke der Tech-Nachfrage und den Risiken für den US-Konsum. Auf Konjunkturseite versprechen das Q3-BIP Ergebnis in Japan und die November-Frühindikatoren aus Europa weitere Impulse. Die US-Statistikämter könnten einige noch ausstehende Daten zum Arbeitsmarkt und der Inflation nachliefern. Politisch steht ein Prüfbericht der US-Behörden zu den China-Beziehungen im Fokus sowie ein Treffen von Trump und MBS. Und vor 102 Jahren beendete die Einführung der Rentenmark die Hyperinflation in Deutschland.


Samstag/Sonntag

Politik

In Chile findet die erste Runde der Präsidentschaftswahl statt.

Geldpolitik

Von der EZB spricht Schnabel zur Geldpolitik und dem Wirtschaftsausblick.


Montag

Konjunktur

In Japan wird das Ergebnis zum BIP-Wachstum für das dritte Quartal veröffentlicht. Die Wirtschaftsleistung dürfte zum Vorquartal um etwa 0,5% gesunken sein, nach einer starken Belebung zuvor (Q2: +0,5%). Die Daten überzeichnen aber die Schwäche der Konjunktur, da vor allem im Export Sondereffekte das Ergebnis belastet haben. Dennoch wird die Regierung die Zahlen als Bestätigung sehen, mit zusätzlichen fiskalischen Maßnahmen die Konjunktur im kommenden Jahr anzuschieben. Da die Inflationsrate wohl auch im Oktober bei 3% lag, dürfte das Ergebnis die Erwartungen an die Notenbank aber kaum ändern (Veröffentlichung der Inflation am Freitag).

Die EU-Kommission veröffentlicht ihren Ausblick zur Konjunktur und den Staatsfinanzen in den Mitgliedsstaaten für 2026.

Geldpolitik

Von der EZB sprechen Lane und de Guindos. 

Von der FED sprechen u.a. Waller, Kashkari und Williams. 


Dienstag

Konjunktur 

In den USA stehen die Oktoberdaten zur Industrieproduktion und dem Wohnungsbau auf der Agenda. Die Veröffentlichungen könnten aber verschoben werden, da die Statistikämter für die notwendigen Datenerhebungen und -analysen nach dem Ende des Shutdowns wohl noch Zeit benötigen. Zumindest sollte aber ein konkreter Zeitplan für die Bekanntgabe vorgelegt und die noch fehlenden Daten zur Inflation und dem Arbeitsmarkt schrittweise nachgeliefert werden

Politik 

In Washington trifft US-Präsident Trump erstmals wieder den Saudischen Kronprinz Mohammad bin Salman. 

Die US-Behörden veröffentlichen den jährlichen Prüfbericht zu den Beziehungen der USA zu China

Geldpolitik 

Von der FED spricht Logan.

Unternehmen 

In der Berichtssaison zum dritten Quartal berichten u.a.: Baidu, Home Depot, Medtronic und Xiaomi. 


Mittwoch

Geldpolitik

Die FED veröffentlicht die Minutes zur Zinsentscheidung im November. Auf der letzten Sitzung hatte überraschend ein FOMC-Mitglied gegen eine weitere Zinssenkung votiert. Zudem spricht Williams zur Geldpolitik.

Die Notenbank in Indonesien wird ihren Leitzins auf der Novembersitzung wohl erneut unverändert halten und damit der Stützung der Währung Vorrang gewähren (aktuell: 4,75%).

Finanzmarkt

In Japan wird das Ergebnis der Auktion von 20J Staatsanleihen zeigen, wie Investoren die jüngsten Ankündigungen der neuen Regierung zur Belebung der Konjunktur durch fiskalische Impulse werten. 

Unternehmen 

In der Berichtssaison zum dritten Quartal berichten u.a.: Nvidia, Palo Alto Networks und Target.


Donnerstag

Konjunktur

In China werden die Banken die Kreditzinsen für Laufzeit 1 Jahr (aktuell: 3,0%) und Laufzeit 5 Jahre (aktuell: 3,5%) nicht ändern. Die PBoC hält ihre Geldpolitik seit Herbst letzten Jahres unverändert und weitere Senkungen werden nicht vor dem Jahreswechsel erwartet.

In den USA richtet sich der Blick wegen dem Ausbleiben wichtiger monatlicher Arbeitsmarktdaten weiterhin auf die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe. Bis zuletzt sprechen diese Daten für eine geringere Beschäftigungsdynamik, aber gegen eine Rezession am Arbeitsmarkt. Daran dürfte sich auch diese Woche nichts ändern. 

Geldpolitik

Von der FED sprechen u.a. Goolsbee und Hammack.

Unternehmen 

In der Berichtssaison zum dritten Quartal berichtet u.a.: Walmart.


Freitag

Konjunktur

Im Euro-Raum werden die Einkaufsmanagerindizes (PMI) für November zeigen, ob sich die seit dem Frühjahr laufende Stimmungsverbesserung fortgesetzt hat. Nach dem überraschend starken Anstieg im Vormonat ist aber nur mit einem leichten Plus zu rechnen (Oktober: 52,5 Punkte). Bei den Dienstleistern hat sich die Stimmung wohl nicht weiter verbessert (Oktober: 53,0 Punkte). Der Teilindex für die Industrie könnte dagegen erstmals wieder über die 50er-Expansionsschwelle geklettert sein. Angesichts des bereits erreichten Niveaus wäre ein weiterer Anstieg der Indizes eine positive Überraschung mit Signalwirkung. 

Geldpolitik

Von der EZB sprechen Präsidentin Lagarde sowie Nagel, Koch und Muller. 

Von der FED äußern sich Williams, Jefferson und Collins.


KW 47 in historischer Perspektive

Am 15. November 1923 wurde in Deutschland die Rentenmark eingeführt, ein wichtiger Schritt zur Beendigung der Hyperinflation der Weimarer Republik. Bis dahin transportierten die Menschen ihr Geld teils in Wäschekörben und Löhne wurden zweimal täglich ausgezahlt. Die neue Währung war nicht durch Gold gedeckt, sondern durch Grundbesitz und Industrievermögen, was das Vertrauen der Bevölkerung überraschend schnell zurückbrachte. Mit der Stabilisierung kehrte wirtschaftliche Normalität ein – ein frühes Beispiel dafür, wie Glaubwürdigkeit und klare Kommunikation oft wichtiger sind als die Menge an physischer Deckung. Bis heute dient die Rentenmark als Lehrstück in Geldpolitik-Krisensituationen, etwa für Debatten über Inflationsbekämpfung oder Notfallwährungen. In den Tagen vor der Reform mussten Restaurants ihre Preise mehrfach am Abend ändern – nach Einführung der Rentenmark soll ein Berliner Wirt erleichtert gesagt haben: „Endlich lohnt es sich wieder, die Speisekarte zu drucken.“


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