
Der Wochenausblick auf KW 48. Auch in der neuen Woche werden wohl wenig US-Daten veröffentlicht. Vor allem das Q3-BIP Ergebnis und die PCE-Inflation werden noch mit Spannung erwartet. In Europa wird der ifo Index zeigen, ob sich die Stimmungsverbesserung im November fortgesetzt hat. In Japan lag die Inflation wohl auch im November nahe 3% und verstärkt den Zielkonflikt zwischen Regierung und BoJ. In UK legt Finanzministerin Reeves das mit Spannung erwartete Budget für 2026 vor. Auf Unternehmensseite läuft die Q3-Berichtssaison mit den Ergebnissen von Agilent und Alibaba langsam aus und in den USA startet das Weihnachtsgeschäft mit dem Black Friday. Und vor 166 Jahren legte Charles Darwin den Grundstein nicht nur für das Verständnis der Evolution, sondern auch für Schumpeters Gedanken zum Wettbewerb in der Wirtschaft.
Auf dem G20-Gipfel in Johannesburg treffen sich zahlreiche Staats- und Regierungschefs. US-Präsident Trump und Chinas Staatschef Xi werden wohl nicht teilnehmen.
Von der EZB spricht Präsidentin Lagarde.
Von der FED spricht Collins.
In Deutschland dürfte der ifo Geschäftsklimaindex im November weiter gestiegen sein (Oktober: 88,4 Punkte). Zuletzt hatten sich die Erwartungen der Unternehmen in allen Sektoren außer dem Bau verbessert. Die aktuelle Geschäftslage dürfte dagegen weiterhin skeptisch bewertet werden.
In Brüssel sprechen die EU-Handelsminister mit ihrem US-Kollegen Lutnick über die Beziehungen zwischen Europa, den USA und China.
Von der EZB spricht erneut Präsidentin Lagarde.
In der Berichtssaison zum dritten Quartal berichtet u.a.: Agilent.
In den USA steht das BIP-Wachstum für das dritte Quartal auf der Agenda (Q2: +3,8% ann.). Gemessen an den bisher verfügbaren Daten dürfte die Wirtschaftsleistung erneut deutlich zugelegt haben. Eine schwache Entwicklung des privaten Konsums dürfte erneut durch einen deutlichen Anstieg der Tech-Investitionen kompensiert worden sein. Die Veröffentlichung der Daten könnte aber infolge des abgelaufenen Shutdowns verschoben werden. Gleiches gilt für die Oktoberdaten zum privaten Konsum und der PCE-Kerninflation.
Von der EZB sprechen u.a. Cipollone, Makhlouf und Villeroy de Galhau.
In der Berichtssaison zum dritten Quartal berichten u.a.: Alibaba, Dell und Zscaler.
In China stellt Huawei seine neuen Smartphone-Modelle vor.
In UK legt die britische Finanzministerin Reeves den umstrittenen Haushaltsplan für 2026 vor. Geplant sind u.a. Steueranhebungen für Immobilienbesitz. Am Anleihenmarkt wird die Defizitentwicklung bereits mit erheblicher Skepsis beurteilt.
Die FED veröffentlicht das Beige Book zum Konjunkturausblick in den Regionen.
Von der EZB sprechen Lane und Vujcic.
Die Notenbank in Neuseeland wird auf ihrer Novembersitzung ihren Leitzins wohl erneut um 25 Bp senken (aktuell: 2,5%).
Die EZB veröffentlicht das Protokoll zur Zinsentscheidung im Oktober.
Die Notenbank in Südkorea wird auf ihrer Novembersitzung ihren Leitzins wohl unverändert halten (aktuell: 2,5%).
In den USA bleiben die Börsen feiertagsbedingt geschlossen (Thanksgiving).
In Japan lag die Kerninflationsrate im Raum Tokio im November wohl unverändert bei 2,8%. Die Daten werden zeigen, ob die gesunkenen Zinserwartungen (u.a. erneute Zinspause durch die BoJ im Dezember) gerechtfertigt sind. Die weitere Yen-Schwäche infolge der expansiven Fiskalpläne der Regierung erhöht den Preisdruck und verstärkt den Zielkonflikt für die Geldpolitik.
In Deutschland ist die Inflationsrate im November wohl wieder leicht gestiegen (Oktober: +2,3%). Die Kerninflationsrate lag zwar wohl erneut bei etwa 2,8%. In der Tendenz dürfte der Preisdruck aber mit Blick auf die kommenden Monate langsam nachlassen.
In den USA hoffen die Einzelhändler auf starke Umsätze am Black Friday.
Am 24. November 1859 veröffentlichte Charles Darwin sein bahnbrechendes Werk „On the Origin of Species“, das die moderne Evolutionstheorie begründete. Das Buch revolutionierte das wissenschaftliche Denken, indem es natürliche Selektion als zentralen Mechanismus der Artenentwicklung etablierte. Darwins Ideen beeinflussten nicht nur Biologie und Medizin, sondern später auch Ökonomie, Soziologie und Innovationsforschung. Er betonte darin, dass nicht die stärksten, sondern die am besten angepassten Organismen überleben. Diese Idee wurde später zu einem zentralen ökonomischen Prinzip: In Märkten setzen sich nicht die größten oder kapitalstärksten Unternehmen durch, sondern jene, die sich am schnellsten an neue Technologien, Kundenbedürfnisse und Wettbewerbsdynamiken anpassen. Darwins Ansatz bildet damit ein intellektuelles Fundament für moderne Konzepte wie Schumpeters kreative Zerstörung, Innovationsökosysteme und agile Unternehmensführung. Wirtschaftshistorisch erklärt dieses Prinzip, warum jahrzehntelang dominierende Firmen – von Kodak bis Nokia – scheitern konnten, während kleinere, flexiblere Rivalen überlebten. Darwin selbst soll bei einer Diskussion über Tierzucht trocken bemerkt haben, „die stärksten Ochsen sterben zuerst, wenn die Nahrung knapp wird“.