
Der Wochenausblick auf KW 50. Die FED könnte auf ihrer Dezembersitzung den Leitzins erneut senken. Die Entscheidung wird aber umstritten ausfallen. Die Handelsdaten aus China und Deutschland geben Einblick in die globale Industriekonjunktur. In Australien tritt ein Social Media Verbot für Jugendliche in Kraft. Auf Unternehmensseite berichten noch Adobe und Broadcom zum dritten Quartal. Und vor 24 Jahren trat China der WTO bei.
In Hong Kong finden die Wahlen zum Legislative Council statt.
In China werden die Novemberdaten zum Außenhandel veröffentlicht. Die Dynamik der Exporte (Oktober: +-1,1%) und der Importe (Oktober: +1,0%) hat nach dem Rücksetzer im Vormonat wohl wieder zugelegt. Die Exporte in die USA dürften sich aufgrund der Zollerleichterungen zumindest etwas erholt haben. Vor allem aber dürften die Ausfuhren nach Europa und in die asiatischen Nachbarländer gestiegen sein.
In Deutschland werden die Oktoberdaten zur Industrieproduktion (September: +1,3%) und den Exporten (Dienstag, September: +1,4%) zeigen, dass die jüngste Erholung vor allem auf Sonderfaktoren zurück gegangen ist und noch keine deutliche Verbesserung der konjunkturellen Grundtendenz erkennbar ist. Im Außenhandel belastet die schwache Nachfrage aus den USA und China.
In den USA spricht Hassett, der mögliche Nachfolger von FED-Chair Powell.
Von der EZB spricht Cipollone.
In den USA werden die JOLTS-Daten zeigen, wie sich das Verhältnis von offenen Stellen und Arbeitssuchenden im Oktober verändert hat.
Von der EZB spricht Nagel.
Von der BoJ spricht Gouverneur Ueda.
Die Notenbank in Australien (RBA) wird auf ihrer Dezembersitzung ihren Leitzins wohl unverändert halten, nachdem die Inflation zuletzt wieder gestiegen ist (aktuell: 3,6%). Weitere Zinssenkungen im ersten Halbjahr 2026 bleiben aber wahrscheinlich.
In China ist die Inflationsrate im November wohl etwas gestiegen (Oktober: +0,2%). Hintergrund sind höhere Nahrungsmittelpreise. Insgesamt bleibt der Abwärtsdruck auf die Preise aber erheblich. Das dürfte auch die unverändert deutliche Deflation der Erzeugerpreise im November zeigen (Oktober: -2,1%).
In den USA wird der Arbeitskostenindex (ECI) für das dritte Quartal veröffentlicht. Trotz geringer Beschäftigungsdynamik lag die Lohndynamik wohl stabil bei etwa 1% zum Vorquartal (Q2: +0,9%). Das deutet darauf hin, dass der Arbeitsmarkt auch durch das Ausbleiben von Arbeitskräften aus dem Ausland gebremst wird und nicht nur durch eine schwache Nachfrage der Unternehmen.
In Australien tritt das Verbot von Social Media Plattformen (u.a. TikTok und Instagram) für Jugendliche unter 16 Jahren in Kraft.
In Oslo werden die diesjährigen Nobelpreise verliehen.
Die FED wird auf ihrer Dezembersitzung ihren Leitzins wohl zum dritten Mal in Folge um 25 Bp senken (aktuell: 4,00%). Die Entscheidung wird aber knapp ausfallen und dürfte von falkenhaften Kommentaren in Richtung eines langsameren Senkungstempos in den kommenden Monaten begleitet werden.
Die Bank of Canada (aktuell: 2,25%) und die Notenbank in Brasilien (aktuell: 15%) werden ihre Leitzinsen auf ihren Dezembersitzungen dagegen wohl unverändert halten.
Von der EZB spricht Präsidentin Lagarde.
In der Berichtssaison zum dritten Quartal berichtet u.a.: Adobe.
Auch die Notenbank in der Schweiz wird auf ihrer Dezembersitzung ihren Leitzins wohl unverändert halten (aktuell: 0%).
In der Türkei (aktuell: 39,5%) und auf den Philippinen (aktuell: 4,75%) dürften die Notenbanken ihre Leitzinsen dagegen erneut senken.
Die EZB geht in die Schweigeperiode vor der nächsten Zinsentscheidung am 18. Dezember.
Vorher spricht noch de Guindos zur Vereinfachung von Regeln zur Bankregulierung.
In der Berichtssaison zum dritten Quartal berichtet u.a.: Broadcom.
Von der FED sprechen Goolsbee und Hammack.
Am 11. Dezember 2001 trat China offiziell der WTO bei. Der Schritt war einer der größten Integrationsschritte in der Geschichte der Globalisierung. Er öffnete das Land für internationale Wettbewerbsregeln, förderte massive ausländische Investitionen und machte China innerhalb weniger Jahre zur „Werkbank der Welt“. Gleichzeitig beschleunigte er den Technologietransfer, veränderte globale Lieferketten und stärkte Chinas Rolle in internationalen Wirtschaftsorganisationen. Für viele westliche Unternehmen begann damit eine Phase enormer Kostenvorteile – aber auch zunehmender Abhängigkeiten. Eine oft erzählte Anekdote: Während der Verhandlungen soll ein chinesischer Delegierter scherzhaft gesagt haben, Chinas Märkte würden sich nun „ein bisschen öffnen“ – worauf ein US-Unterhändler entgegnete: „Wenn China sich nur ein bisschen öffnet, ist es immer noch der größte neue Markt dieser Generation.“