02.02.2024

Der Wochenausblick auf KW 6

Der Wochenausblick auf KW6. Wenig neues von der Wirtschaft. Die Dezemberdaten zur deutschen Industrie werden schwach ausfallen. In China bleibt die Inflation negativ. Und die FED veröffentlicht neue Daten zu den US-Banken. Mehr Impulse versprechen die Q4-Berichte der Unternehmen, da wichtige Industrie-, Konsum und Pharmawerte ihre Bücher öffnen. Und vor 32 Jahren legte der Maastricht-Vertrag die Grundlage für den Euro, inklusive der bis heute diskutierten Obergrenzen für Staatsschulden und Budgetdefiziten. 


Montag

Auf konjunktureller Seite

In Deutschland sind die Exporte im Dezember wohl wieder gesunken (Nov.: +3,8%). Die Auslandsnachfrage nach deutschen Industriegütern bleibt schwach und liefert auch zum Jahreswechsel keinen positiven Wachstumsbeitrag.  

In den USA sollte sich der ISM-Index für die Dienstleister nach dem überraschend starken Rückgang im Vormonat zu Jahresbeginn etwas erholt haben (Dez.: 50,5). Die FED blickt vor allem auf die Preiskomponente, die bis zuletzt einen nachlassenden Inflationsdruck signalisiert hat. 

 

Auf geldpolitischer Seite

Die FED veröffentlicht die SLOOS-Daten zu den Finanzierungskonditionen und der Kreditnachfrage der Banken in Q4. FOMC-Mitglied Bostic äußert sich zum Zinsausblick. 

 

Auf Unternehmensseite

In der Berichtssaison zum vierten Quartal berichten u.a. Caterpiller und McDonald’s.


Dienstag

Auf konjunktureller Seite
  • In Deutschland dürfte auch der industrielle Auftragseingangim Dezember gesunken sein (November: +0,3%). Überraschungspotenzial bieten wie immer die volatilen Großaufträge. Die leichte Verbesserung der industriellen Stimmungsindikatoren (ifo, PMIs) dürfte sich (noch) nicht in den „harten“ Daten zeigen.

 

Auf geldpolitischer Seite

Die Notenbank in Australien dürfte auf ihrer Februarsitzung ihren Leitzins unverändert halten (aktuell: 4,35%). Von der FED äußern sich Mester und Harker zur Geldpolitik.      

 
Auf Unternehmensseite

In der Berichtssaison zum vierten Quartal berichten u.a. Eli Lilly, Linde, Snap, Spotify und Toyota.


Mittwoch

Auf konjunktureller Seite

In Deutschland dürfte die Industrieproduktion im Dezember den siebten Monat in Folge gesunken sein (November: -0,7%). Die abgeschmolzenen Auftragsbestände und die anhaltend schwache Nachfrage bremsen die Produktion. Eine Trendwende ist weiterhin nicht in Sicht. 

 

Auf geldpolitischer Seite

Die Notenbanken in Polen (aktuell: 5,75%) und Thailand (aktuell: 2,5%) werden ihre Zinspausen fortsetzen. Von der FED sprechen Kugler und Barkin zur Geldpolitik.

 

Auf Unternehmensseite

In der Berichtssaison zum vierten Quartal berichten u.a. Orsted, Paypal, Roblox, Uber und Walt Disney.


Donnerstag

Auf konjunktureller Seite

In China dürfte die Inflationsrate auch im Januar negativ gewesen sein (Dez.: -0,3%). Der Nachfrageschub im Zuge der Neujahresfeierlichkeiten dürfte erst im Februar für Preisanstiege sorgen. Auch die Produzentenpreise dürften zum Vorjahr weiter gefallen sein (Dez.: -2,7%). Der Anstieg der Energiepreise dürfte die Abwärtsdynamik lediglich begrenzt haben. Der Kreditimpuls dürfte im Januar allerdings weiter zugelegt haben und erste Erfolge der graduellen Lockerungen von Geld- und Fiskalpolitik zeigen.

 

Auf geldpolitischer Seite

Die tschechische Notenbank könnte ihren Leitzins zum zweiten Mal in Folge senken (aktuell: 6,75%). Die Notenbanken in Indien (aktuell: 6,5%) und Mexiko (aktuell: 11,25%) werden auf ihren Februarsitzungen dagegen noch keine Änderungen ihrer Geldpolitik vornehmen. Von der EZB sprechen Lane und Wunsch

 

Auf Unternehmensseite

In der Berichtssaison zum vierten Quartal berichten u.a. AstraZeneca, Kering, L’Oreal, Pinterest, Unilever, Siemens und Softbank.


Freitag

Auf politischer Seite

US-Präsident Biden und Bundeskanzler Scholz sprechen im Weißen Haus u.a. zur Strategie im Ukrainekrieg.

In China beginnen die Feierlichkeiten zum Neujahresfest.

 
Auf Unternehmensseite

In der Berichtssaison zum vierten Quartal berichtet u.a. Pepsi


KW 6 in historischer Perspektive

Am 7. Februar 1992 unterzeichneten die europäischen Staats- und Regierungschefs in Maastricht den Vertrag über die Europäische Union. Für Deutschland setzten Finanzminister Theo Waigel und Außenminister Hans-Dietrich Genscher ihre Unterschrift unter das Dokument. Darin wird die Europäische Union gegründet. Die Mitglieder verpflichteten sich neben einer wirtschaftlichen auch zu einer engen politischen Zusammenarbeit. Darüber hinaus legte der Vertrag die Grundlagen für die gemeinsame europäische Währung, den Euro, der 10 Jahre später offiziell eingeführt wurde. Im Vertrag von Maastricht sind auch die „Maastricht-Kriterien“ festgelegt. Sie definieren Schwellen für Schuldenstand, Defizit, Inflation, Wechselkurs und Zinssätze.

Unsere Autoren

Dr. Johannes Mayr
Dr. Johannes Mayr

Chefvolkswirt

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