Die Lage an den Kapitalmärkten entwickelte sich deutlich besser, als zu Beginn des Jahres erwartet worden war. Vor allem die US-Wirtschaft zeigte sich sehr robust gegenüber den starken Leitzinsanhebungen durch die Fed und erreichte im dritten Quartal mit einem annualisierten Wachstum von über 5% den konjunkturellen Höhepunkt. Trotz der guten wirtschaftlichen Lage sank die Kerninflation von knapp 6% zu Jahresbeginn auf 4% zum Jahresende. In Europa lief die Konjunktur zwar schleppend, aber die Erwartungen einer tiefen Rezession bewahrheiteten sich nicht.

Das Aktienjahr 2023 lässt sich diesseits und jenseits des Atlantiks wie folgt zusammenfassen: Die Entwicklung an den Aktienmärkten wurde in den USA von wenigen Technologieaktien („Magnificent Seven“) und einigen Pharma-Werten getragen. In Europa war die Erholungsbewegung dem glimpflichen Überstehen der Wintermonate 2022/23 zu verdanken. Der Phaidros Funds Balanced war gleichermaßen in offensiven wie defensiven Wachstumswerten positioniert und hat überproportional gut an dieser Bewegung partizipiert. Alphabet (Google), Amazon, Microsoft und Apple zählten zu den Schwergewichten im Fonds. Aber auch Technologie-Nebenwerte wie MercadoLibre (E-Commerce in Lateinamerika), Shopify (Onlinehandel), Palo Alto Networks (Cybersicherheit), Airbnb, Booking.com (Reisen) und Salesforce (CRM-Anwendungen) entwickelten sich hervorragend. Unter den Pharmawerten stach Novo Nordisk heraus, die mit Ozempic ein absatzstarkes Medikament zur Gewichtsreduktion auf den Markt brachten.

Der Phaidros Funds Balanced hat sich im Jahr 2023 stark entwickelt. Die Wertentwicklung des Fonds lag, je nach Anteilsklasse, zwischen 18,1% und 16,7%. Der Performance-Referenzindex bestehend aus 50% MSCI World NR EUR und 50% Bloomberg Euro Agg Bond TR EUR erzielte zum Vergleich im Berichtsjahr 13,3%. Zum Jahresende 2023 lag die 3-Jahres-Performance des Fonds* bei 2,4% p.a. und die 5-Jahres-Performance bei 8,1% p.a. Das Fondsvolumen betrug zum Jahresende 1,5 Mrd. Euro.

 

Wertentwicklung des PHAIDROS FUNDS BALANCED F seit Auflage der Anteilsklasse in %

* Phaidros Funds Balanced F (LU0996527213)

  10J p.a. 5J p.a. 3J p.a. 2023
Performance (%) 6,7 8,1 2,4 18,1
Volatilität (%) 9,7 10,9 9,8 7,3

Alphabet (Google), Microsoft, Salesforce und in etwas geringerem Maße Amazon profitierten von der Fantasie, die durch die Live-Schaltung des KI-Chatbots von Open AI, ChatGPT-3, beflügelt wurde. Es scheint heute klar, dass die neuen „Large Language Models“ erhebliche Auswirkungen auf zahlreiche Branchen haben werden. Weitgehend offen bleibt aber die Frage, wer hier die Gewinner sein werden.

Derzeit wird sehr viel Geld in die Entwicklung der Modelle gesteckt, ohne dass klar ist, wer außer den Anwendern profitieren wird. Daher haben wir unsere Investitionen in diesem Bereich auf die digitalen Platzhirsche beschränkt, von denen wir wissen, dass sie über die nötigen Ressourcen verfügen und eine hohe Wertschöpfungstiefe aufweisen. Einzelne Gewinner dieser Entwicklung zu prognostizieren, trauen wir uns bislang nicht zu. Jedenfalls sind die neuen Modelle noch nicht gut genug, um beim Abfassen dieses Berichts eine nennenswerte Hilfe zu sein.

Der Onlinehandel gewinnt weiter Marktanteile auf Kosten des stationären Handels. Shopify, MercadoLibre und Amazon, die 2021/22 erhebliche Kursverluste verzeichneten, konnten sich im vergangenen Jahr deutlich erholen. Der Markt hat sich nun wieder stärker auf die Fundamentaldaten konzentriert, die nach wie vor hervorragend aussehen. Das Umsatzwachstum dieser drei Unternehmen lag im Durchschnitt der letzten fünf Jahre bei 38%, 42% bzw. 21%. Ähnliches gilt für unsere Investitionen in Reiseportale. Dort gehen die Analysten etwa bei Booking.com von einer Verdoppelung des Freien Cashflows – also dem Geld, das größtenteils den Aktionären zufließt – zwischen 2022 und 2024 aus.

„Der Onlinehandel gewinnt weiter Marktanteile auf Kosten des stationären Handels. Shopify, MercadoLibre und Amazon, die 2021/22 erhebliche Kursverluste verzeichneten, konnten sich im vergangenen Jahr deutlich erholen."

Dr. Georg von Wallwitz

Unsere Aktien aus dem Gesundheitsbereich liefen im vergangenen Jahr sehr unterschiedlich. Negativ fiel Johnson & Johnson auf, während Novartis ein akzeptables und Novo Nordisk erneut ein hervorragendes Jahr verzeichneten. Die Kursentwicklungen wurden stark von unternehmensspezifischen Nachrichten beeinflusst. Novartis gelang es endlich, seine Generika-Sparte abzuspalten und ist heute ein schlankeres, mehr auf Forschung und Wachstum ausgerichtetes Unternehmen. Über Ozempic von Novo Nordisk ist genug geschrieben worden, sodass wir diese Erfolgsgeschichte hier nicht noch einmal wiederholen müssen. Johnson & Johnson und Medtronic leiden unter einer erkennbaren Wachstumsschwäche, die ihnen der Markt im abgelaufenen Jahr übelnahm. Beide Unternehmen sind im Kern aber gesund und wir gehen davon aus, dass sie ihre Innovationskraft wiedergewinnen werden.

"Insgesamt haben wir das Anleihenportfolio – anders als auf der Aktienseite – deutlich umgebaut. Wir sind nun mit einer nennenswerten Gewichtung von knapp 10% in Staatsanleihen investiert. Diese werfen heute, im Gegensatz zur Dekade davor, wieder eine gute Verzinsung ab."

Dr. Georg von Wallwitz

Allgemein sind 2023 Value-Aktien, die sich durch eine niedrige Bewertung, Stabilität und langsames Wachstum auszeichnen, abgestraft worden. Auch Unternehmen wie Nestlé oder Walmart verloren in der Anlegergunst, ohne nennenswerte Fehler gemacht zu haben. Wir halten dennoch an diesen Stabilitätsankern fest, um auch in künftig schwierigen Zeiten – die so sicher kommen werden wie die Börseneröffnung in New York – ein ausgewogenes Portfolio zu haben.

Die Anleihenseite des Fonds zeigte ebenfalls eine erfreuliche Entwicklung. Das Zinsumfeld blieb herausfordernd. Dennoch konnten wir sowohl mit Staats- als auch Unternehmensanleihen positive Renditen erzielen. Insgesamt haben wir das Anleihenportfolio – anders als auf der Aktienseite – deutlich umgebaut. Wir sind nun mit einer nennenswerten Gewichtung von knapp 10% in Staatsanleihen investiert. Diese werfen heute, im Gegensatz zur Dekade davor, wieder eine gute Verzinsung ab.

Im Bereich der Unternehmensanleihen stockten wir ebenfalls Papiere mit Investment Grade-Rating deutlich auf und verkauften im Gegenzug Hochzinsanleihen. Wir trennten uns auf der Anleihenseite weiterhin von Teva, Iqvia (Klinische Studien), Citycon (Immobilien) und Progroup (Papier), um im Gegenzug Papiere von BP, Dell und aus dem französischen Sparkassensektor aufzubauen.

Neben der Qualitätsverbesserung stand in der zweiten Jahreshälfte auch eine Verlängerung der Duration unseres Anleihenportfolios auf der Agenda. Längere Laufzeiten bieten im Umfeld sinkender Zinsen eine höhere Verzinsung und Kurspotenzial. Da die Inflationsraten allgemein deutlich zurückgekommen sind, gehen wir davon aus, dass es sich auszahlen wird, das aktuelle Zinsniveau für unsere Anleger durch eine Laufzeitverlängerung zu sichern. Näheres erläutern wir im Ausblick am Ende dieses Investmentberichts.

Ausgehend von unserem Weltbild und der entsprechenden Umsetzung in Aktien- und Anleiheninvestitionen bewährte sich 2023 unsere strategische Asset Allokation. Der Phaidros Funds Balanced bescherte seinen Anlegern im vergangenen Jahr eine ausgewogene Mischung aus Ertrag und Sicherheit. Der Fokus auf Wachstum in Form stabiler und dynamischer Geschäftsmodelle (Gesundheitswesen bzw. Technologie, Staatsanleihen bzw. Unternehmensanleihen) hat sich ausgezahlt und eine kontinuierlich überdurchschnittliche Performance ohne große Einbrüche erbracht. Unser Investmentansatz hat seine (langfristige) Stärke in diesem Jahr somit wieder eindrucksvoll bewiesen.

 

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