Der Wochenausblick auf KW 11. Aus den USA kommen neue Inflationsdaten. Die Februar CPI-Daten werden zeigen, ob und wie stark die jüngsten Preissteigerungen durch Sondereffekte bedingt waren. Das Impulspotenzial für die Märkte ist in beide Richtungen erheblich. In China könnte die PBoC die Geldpolitik weiter lockern. In Russland lässt sich Präsident Putin erneut im Amt bestätigen. Auf Unternehmensseite stehen Adobe und Adidas im Fokus. Und vor 24 Jahren platzte die Dotcom-Blase.
In China dürfte die Inflation im Februar wieder in Richtung der Nulllinie gestiegen sein (Jan.: -0,8%). Eine klare Trendwende dürften die Daten aber nicht zeigen. Vielmehr sind wohl vor allem Sonderfaktoren durch das Neujahresfest für die Erholung verantwortlich. Der Preistrend bleibt schwach und signalisiert der Wirtschaftspolitik Spielraum für weitere Lockerungen. Die Entscheidung zum Leitzins am Freitag dürfte auch davon abhängen, ob sich der Rücksetzer des Kreditimpulses im Februar fortgesetzt hat.
In Portugal finden nach dem Rücktritt von Ministerpräsident Costa vorgezogene Parlamentswahlen statt. In Umfragen liegt die regierende PS knapp vor dem konservativen Lager.
In den USA werden die Uhren auf Sommerzeit umgestellt und für die Muslime beginnt der Ramadan.
In der Berichtssaison zum vierten Quartal berichtet Saudi Aramco.
In den USA werden die Inflationsdaten (CPI) für Februar zeigen, ob und zu welchem Teil der überraschend starke Anstieg der Dienstleistungspreise im Januar durch Sonderfaktoren getrieben war. Insgesamt sollte die Teuerung zum Vormonat bei 0,4% gelegen haben (Jan.: +0,3%), da die Energiepreise wieder etwas höher waren. Ohne die volatilen Energie- und Nahrungsmittelpreise dürften die Preise etwas moderater um 0,3% (Jan: +0,4%) zugelegt haben. Damit läge die jährliche Inflationsrate erneut bei 3,1%, die Kernrate bei 3,7% (Jan.: 3,9%). Das Überraschungspotenzial und damit das Potenzial für Marktbewegungen ist in beide Richtungen erheblich.
In den USA bieten weitere Vorwahlen der Demokraten und Republikaner in drei Bundesstaaten Potenzial für einen verbalen Schlagabtausch zwischen Präsident Biden und Donald Trump.
Von der EZB nimmt Ratsmitglied Holzmann (Falke) Stellung zu den Ergebnissen der Märzsitzung.
Von der EZB äußert sich Stournaras (Taube) zum Kurs der Geldpolitik.
In der Berichtssaison zum vierten Quartal berichten Adidas und Volkswagen.
In den USA dürften die Einzelhandelsumsätze nach dem überraschend kräftigen Rücksetzer zu Jahresbeginn wieder zugelegt haben (Jan.: -0,8%). Vor allem die Nachfrage nach PKWs hat im Februar angezogen, und die höheren Benzinpreise haben die Umsätze der Tankstellen gestützt.
Auch die US-Erzeugerpreise dürften im Februar Spuren der höheren Energiepreise zeigen und in ähnlich erhöhtem Tempo gestiegen sein wie im Vormonat (Jan.: +0,3%).
In der Berichtssaison zum vierten Quartal berichtet u.a. Adobe.
In China könnte die Notenbank (PBoC) ihren Leitzins (aktuell: 1J MLF: 2,5%) entgegen den Erwartungen senken. So hat der Nationale Volkskongress zuletzt signalisiert, dass das 5%-Wachstumsziel nur mit weiteren Stimuli von Geld- und Fiskalpolitik erreichbar ist. Der letzte Lockerungsschritt der Notenbank war die Senkung der Mindestreservequote im Februar.
Die Michigan-Umfrage zum US-Verbrauchervertrauen für März wird zeigen, ob der Rücksetzer im Vormonat eine temporäre Schwäche war. Der anhaltend starke Arbeitsmarkt spricht für eine wieder bessere Stimmung, v.a. wenn sich der Preisanstieg wieder etwas verlangsamt haben sollte. Die Inflationserwartungen auf Sicht von 1J (Feb.: 3,0%) und 5J (Feb.: 2,9%) sollten sich kaum verändert haben.
In Russland lässt sich Präsident Putin im Amt bestätigen. Das offizielle Ergebnis der dreitägigen Präsidentschaftswahl wird am Sonntag bekannt gegeben.
Am 10. März 2000 erreichten die Technologiebörsen in den USA (Nasdaq) und Deutschland (Neuer Markt) ihr bis dato Allzeithoch, bevor die als Dotcom-Blase bekannte Spekulationsphase endete und es zu einem der größten Kursverfälle des 20. Jahrhunderts kam. Dieser endete erst im Herbst 2002.