16.05.2025

Der Wochenausblick auf KW 21 2025

Der Wochenausblick auf KW 21. In China werden die „harten“ Konjunkturdaten für April zeigen, wie stark die Wirtschaft unter den Zollanhebungen gegenüber den USA kurzfristig gelitten hat. In Europa dürfte sich die Stimmung der Unternehmen im Mai dagegen weiter verbessert haben. In den USA werden keine relevanten Daten veröffentlicht. Geldpolitisch steht eine Zinssenkung in Australien auf der Agenda. Politisch stehen neben den Wahlen in Portugal, Polen und Rumänien die Initiativen zur Bildung einer europäischen Verteidigungsarchitektur und einer Wiederannäherung von UK an den Kontinent im Fokus. Auf Unternehmensseite veröffentlichen in der Q1-Berichtssaison noch u.a. Baidu, Home Depot, Medtronic und Palo Alto ihre Ergebnisse. Und vor 15 Jahren bezahlte der Programmierer Laszlo Hanyecz zwei Pizzen mit Bitcoin, die beim heutigen Kurs etwa 1 Mrd. USD wert wären. 


Samstag/Sonntag

Geldpolitik

Von der FED spricht Williams zur Geldpolitik, von der EZB äußert sich Vujcic.  

Politik

In Portugal finden die vorgezogenen Präsidentschafts- und Parlamentswahlen statt. Zuletzt war die Minderheitsregierung unter Führung des konservativen Parteienbündnisses AD gescheitert. In Umfragen liegt dieses Bündnis auch aktuell knapp vor der oppositionellen sozialistischen Partei PS. 

In Rumänien findet die Stichwahl zur Präsidentschaft statt. Der nationalistische und russlandfreundliche George Simion und der gemäßigte Bürgermeister von Bukarest Nicusor Dan liegen in letzten Umfragen fast gleichauf.

In Polen findet die erste Runde der Präsidentschaftswahl statt. Laut Umfragen liegt der Kandidat der liberalen regierenden Koalition Rafał Trzaskowski vor dem von der nationalkonservativen oppositionellen PiS Partei unterstützten Kandidaten Karol Nawrocki. Die Entscheidung fällt wohl erst in einer Stichwahl. 

Im Irak sprechen die Staatschefs von 22 arabischen Staaten auf dem Gipfel der Arabischen Liga über die Herausforderungen in der Region. Dabei steht neben dem Gaza-Konflikt auch ein möglicher Atom-Deal zwischen den USA und dem Iran auf der Agenda.   
 


Montag

Konjunktur 

In China werden die Aprildaten zum Einzelhandelsumsatz und der Industrieproduktion zeigen, wie stark die Eskalation im Zollstreit mit den USA die harten Konjunkturdaten kurzfristig gedrückt hat. Vor allem die Dynamik der Industrieproduktion dürfte sich deutlich abgeschwächt haben (März: 7,7%). Dagegen könnte das Wachstum der Einzelhandelsumsätze in etwa auf dem Niveau des Vormonats gelegen haben (März: 5,9%). Denn die bremsenden Effekte durch die Unsicherheit im Zollstreit mit den USA könnten durch stimulierende Effekte der geld- und fiskalpolitischen Impulse zumindest zum Teil kompensiert worden sein.  

Politik

Auf einem EU-UK Gipfel in London sprechen die europäischen Staatschefs u.a. über die künftige Verteidigungsarchitektur in Europa und die wirtschaftliche Wiederannäherung von UK. 

Geldpolitik

Von der FED sprechen u.a. Williams, Bostic und Logan.   


Dienstag

Geldpolitik

Die Notenbank in Australien (RBA) wird auf ihrer Maisitzung ihre Leitzinsen wohl zum zweiten Mal um 25 Bp senken (aktuell: 4,10%). Allerdings sprechen die zuletzt überraschend starken Konjunkturdaten gegen einen dovischen Tonfall. 

Von der FED sprechen u.a. Bostic und Daly. Von der EZB äußern sich Knot und Wunsch. 

Unternehmen

In Hong Kong beginnt der Handel mit Aktien des weltgrößten Herstellers von Elektrofahrzeugbatterien CATL. Die Firma hat am Freitag mit dem Börsengang 4,6 Milliarden US-Dollar eingenommen und damit den bisher größten Börsengang weltweit in diesem Jahr gefeiert.

Im Rahmen von großen KI-Konferenzen in Taipei und Mountain View sprechen die Chefs von Nvidia und Alphabet

In der Berichtssaison zum ersten Quartal berichten u.a.: Home Depot und Palo Alto


Mittwoch

Geldpolitik

Die EZB veröffentlicht ihren Finanzstabilitätsbericht für den Euro-Raum. Zudem sprechen u.a. de Guindos und Lane. 

Unternehmen

In der Berichtssaison zum ersten Quartal berichten u.a.: Baidu, Medtronic, Snowflake und Target 


Donnerstag

Konjunktur 

Im Euro-Raum dürfte der Einkaufsmanagerindex (PMI) für die Gesamtwirtschaft im Mai – nach dem zollbedingten leichten Rücksetzer im April – wieder gestiegen sein und damit die Hoffnungen auf eine weitere Erholung der Konjunktur schüren (April: 50,4 Punkte). Während der Index für die Industrie dabei erstmals wieder in der Nähe der Expansionsschwelle gelegen haben könnte (April: 49,0 Punkte), sollte der Index für die Dienstleister seine Schwäche aus dem Vormonat zumindest aufgeholt haben und komfortabel im expansiven Bereich liegen (April: 51,1 Punkte). Zwar belastet die Unsicherheit im Außenhandel nach wie vor die Geschäftsaussichten in beiden Bereichen. Die günstigeren Finanzierungskonditionen und die Aussicht auf fiskalische Impulse in Deutschland dürften dies im Mai aber mehr als kompensiert haben.  

In Deutschland dürfte auch der ifo Geschäftsklimaindex im Mai weiter gestiegen sein, zum fünften Mal in Folge (April: 86,9 Punkte). Dabei dürfte sich die Stimmung in allen Sektoren etwas aufgehellt haben. Besonders deutlich dürfte der Effekt in der Industrie, im Handel und der Bauwirtschaft ausfallen. Denn hier verbessern die niedrigeren Zinsen die Finanzierungskonditionen besonders stark. 

Geldpolitik

Die EZB veröffentlicht die Protokolle zur Zinsentscheidung im April und Vujic und Holzmann sprechen zur Geldpolitik. 

Von der FED äußert sich Williams.


Freitag

Konjunktur 

In Japan lag die Inflationsrate wohl auch im April bei 3,6%. Die Kerninflationsrate dürfte jedoch deutlich zugelegt haben (März: 3,2%). Dafür sprechen u.a. der Abbau von Energiesubventionen und der Anstieg der Mieten. Damit bleiben weiter Zinsanhebungen in den kommenden Monaten auf der Agenda. Allerdings ist das BIP im ersten Quartal überraschend deutlich gesunken. Der Zielkonflikt für die BoJ wird damit größer. 

Geldpolitik

Von der EZB spricht erneut Lane. 


KW 21 in historischer Perspektive

Am 22. Mai 2010 wollte der Programmierer Laszlo Hanyecz testen, ob man mit Bitcoin echte Güter kaufen kann – und bot im Bitcoin-Talk-Forum 10.000 BTC für zwei Pizzen an. Ein anderer Nutzer nahm das Angebot an und bestellte ihm zwei große Pizzen von Papa John's – die erste dokumentierte Transaktion mit Bitcoin für eine reale Ware. Damals entsprach das etwa 41 Dollar. Heute wären die Pizzen zu diesem BTC-Preis etwa 1 Mrd. USD wert. Die Szene feiert dieses Ereignis jedes Jahr als „Bitcoin Pizza Day“ – eine Erinnerung daran, wie bescheiden der Anfang der Kryptowährungen war. Die erste Transaktion im Bitcoin-Netzwerk überhaupt fand bereits am 12. Januar 2009 statt. Damals schickte Bitcoin-Erfinder Satoshi Nakamoto dem Entwickler Hal Finney 10 BTC zu Testzwecken. 


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