27.06.2025

Der Wochenausblick auf KW 27 2025

Der Wochenausblick auf KW 27. Auf Makroseite werden die Frühindikatoren aus China und den USA durch die positiven Signale im Handelsstreit gestützt. Auch die deutsche Industrie dürfte höhere Auftragseingänge berichten. Der US-Arbeitsmarkt hat sich dagegen wohl weiter abgekühlt – Zeichen eines Einbruchs gibt es aber wohl erneut nicht. In den USA endet eine Frist von Präsident Trump für die Verabschiedung der Steuersenkungen durch den Kongress. In Portugal diskutieren die Chairs der großen Notenbanken über die kommenden Herausforderungen für die Geldpolitik und in Kalifornien stellt Tesla die Verkaufszahlen für Q2 vor. Die Amerikaner feiern ihren jährlichen Independence Day und vor 91 Jahren wurde der private Goldbesitz in den USA per Gesetz verboten – über 40 Jahre lang. 


Samstag/Sonntag

Geldpolitik

Von der EZB spricht Schnabel zur Geldpolitik. 

Die Bank of International Settlements (BIS) veröffentlicht ihren Jahresbericht zum globalen Finanzsystem.


Montag

Konjunktur 

Im China werden die Einkaufsmanagerindizes (PMI) für Juni zeigen, ob sich die Konjunkturdynamik zuletzt verbessert hat. Der Index für die Industrie (Mai: 49,5 Punkte) dürfte etwas zugelegt haben. Hierfür sprechen die positiven Signale im Handelsstreit mit den USA sowie die weitere Belebung der Ausfuhren über die Containerhäfen. Der Index für die Dienstleister hat dagegen wohl kaum mehr als stagniert, auch da die Umsätze im Vormonat saisonal etwas nach oben verzerrt gewesen sein dürften (Mai: 50,3). 

In Deutschland lag die jährliche Inflationsrate wohl auch im Juni bei 2,1% (Mai: 2,1%). Zum Vormonat sind die Verbraucherpreise wohl erneut nur um 0,1% gestiegen. 

Politik

In Kyoto treffen sich die Finanzminister aus China, Japan und Südkorea zum Asean+3 Format. 

Geldpolitik

Von der EZB eröffnet Präsidentin Lagarde das jährliche EZB-Forum in Sintra

Von der FED sprechen Bostic und Goolsbee.


Dienstag

Konjunktur 

Auch im Euro-Raum hat sich die jährliche Inflationsrate im Juni wohl kaum verändert (Mai: 1,9%). Der temporär starke Anstieg der Ölpreise dürfte sich nur bedingt in den Verbraucherpreisdaten zeigen, auch da der Euro weiter zugelegt hat. Aber auch die Kerninflationsrate dürfte nahe ihrem Vormonatswert gelegen haben (Mai: 2,3%). Für die EZB wären die Daten eine Bestätigung, nicht unmittelbar weitere Zinssenkungen zu avisieren. 

In den USA hat sich die Stimmung in der Industrie im Juni wohl wenig verändert. Darauf deuten die regionalen Indizes hin. Der landesweite ISM-Index für die Industrie dürfte in etwa auf dem Vormonatsniveau gelegen haben (Mai: 48,5 Punkte). Die positiven Signale in den Handelsgesprächen mit China dürften das Sentiment zumindest etwas gestützt haben.

Die JOLTS-Daten zum US-Arbeitsmarkt werden zeigen, wie das Verhältnis von Nachfrage und Angebot an Arbeitskräften im Mai ausgefallen ist.

Geldpolitik

Auf dem EZB-Forumin Sintra diskutieren Powell, Lagarde, Bailey und Ueda die Herausforderungen für die Geldpolitik in den kommenden Monaten. Zudem äußern sich u.a. Schnabel und de Guindos.

In der FED tritt Anna Paulson die Präsidentschaft der Philadelphia FED und damit die Nachfolge von Patrick Harker an.  


Mittwoch

Geldpolitik

Auf dem EZB-Forumin Sintra sprechen zum Abschluss u.a. Lane, de Guindos und erneut Lagarde. 

Unternehmen

Tesla veröffentlicht die Absatzzahlen für das zweite Quartal. 


Donnerstag

Konjunktur 

In den USA dürfte der „offizielle“ Arbeitsmarktbericht für Juni eine weitere moderate Abschwächung der Arbeitskräftenachfrage zeigen. In den ersten fünf Monaten lag das durchschnittliche Stellenplus noch bei etwa 120k (Mai: + 139k). Die Arbeitslosenquote dürfte bei 4,2% stagniert haben. Auch Lohndynamik und Erwerbsquote sollten sich nur wenig verändert haben. 

Der ISM-Index für die Dienstleister dürfte im Juni wieder über die 50er-Marke gestiegen sein (Mai: 49,9 Punkte). Der Rückgang der Teuerung und v.a. die günstigeren Energiepreise sowie die Hoffnung auf eine weitere Senkung der Zölle dürften die Stimmung etwas gestützt haben.

Geldpolitik

Von der FED äußert sich Bostic. 

Die EZB veröffentlicht das Protokoll zur Zinsentscheidung im Juni.


Freitag

Konjunktur 

In Deutschland wird der Auftragseingang für die Industrie für Mai zeigen, ob sich die Aufwärtstendenz der vergangenen Monate fortgesetzt hat (April: +0,6%). Für ein positives Ergebnis sprechen die Anstiege des ifo Geschäftsklimaindex und des Einkaufsmanagerindex.

Politik

In den USA endet die von Präsident Trump avisierte Frist zur Verabschiedung der Steuersenkungen im Kongress (Big Beautiful Bill). 

In den USA wird der Independence Day gefeiert. Die Börsen bleiben geschlossen. 

Geldpolitik

Von der EZB äußert sich Villeroy de Galhau.


KW 27 in historischer Perspektive

Am 2. Juli 1776 stimmte der zweite Kontinentalkongress in Philadelphia für die Loslösung der 13 Kolonien von Großbritannien. Die formelle Verabschiedung der Unabhängigkeitserklärung erfolgte aber erst am 4. Juli, als die Delegierten den finalen Text billigten und ihn offiziell bekanntgaben. Bereits ein Jahr später fand in Philadelphia die erste offizielle Feier statt: Man las die Erklärung vor, ließ Kanonen donnern und entzündete abends ein Feuerwerk – damals Kerzen und Fackeln auf dem Liberty Bell-Turm. Eine Anekdote erzählt, dass einige Kolonisten in New York zunächst dachten, der 8. Juli sei der Unabhängigkeitstag, da die Druckpresse erst an diesem Tag die Erklärung breitflächig vervielfältigt hatte. Seitdem ist der 4. Juli – der Independence Day – in den USA ein Symbol für Freiheit und Volksstolz.


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