04.07.2025

Der Wochenausblick auf KW 28 2025

Der Wochenausblick auf KW 28. Der Datenkalender ist auf der Konjunkturseite ungewöhnlich dünn besetzt. Einzig die Preisdaten aus China und die Industriedaten aus Deutschland bergen relevante Signale über den Zustand der Wirtschaft. Politisch steht das mögliche Wiedereinsetzen der reziproken US-Zölle gegen wichtige Handelspartner im Fokus. Auch die Treffen der OPEC und der BRICS könnten relevante Weichenstellungen bringen. Auf Unternehmensseite startet Amazon seinen Prime Day und Samsung stellt Produktneuheiten vor. Und vor 92 Jahren wurde in den USA ein zentrales Element des New Deal in Kraft gesetzt um die Wirtschaft aus der Depression zu führen.   


Samstag/Sonntag

Politik

Der chinesische Außenminister Wang Yi setzt seine Europareise mit Gesprächen über die Handelsbeziehungen zur EU fort.

Auf dem BRICS-Gipfel in Rio sprechen die Staats- und Regierungschefs der Mitgliedsstaaten u.a. über eine Verbesserung der gegenseitigen Handelsbeziehungen. 

Die OPEC+ entscheidet über eine weitere Produktionsausweitung ab August. 

Geldpolitik

Von der EZB äußern sich die Ratsmitglieder Centeno, Makhlouf und Stournas zum Zinsausblick. 


Montag

Konjunktur 

In Deutschland ist die Industrieproduktion im Mai wohl zum zweiten Mal in Folge gesunken (April: -1,4%). Darauf deutet der überraschende Rücksetzer beim Auftragseingang und der Umsatzentwicklung hin. Grundsätzlich bleibt der leichte Aufwärtstrend in der Industrie zwar wohl in Takt. Die Hoffnungen auf ein erneut deutlich positives BIP-Ergebnis im zweiten Quartal würden dadurch aber einen erheblichen Dämpfer erleiden. Und gemessen an den schwachen Auftragseingängen aus dem Ausland dürften auch die deutschen Exporte im Mai erneut gesunken sein (Veröffentlichung am Dienstag, April: -1,7%). 

Politik

Israels Premier Netanyahu trifft Donald Trump in Washington zu Gesprächen über ein mögliches Ende des Krieges im Gaza-Streifen. 

Geldpolitik

Von der EZB sprechen u.a. Holzmann und Nagel. 


Dienstag

Geldpolitik

Die Notenbank in Australien (RBA) könnte auf ihrer Julisitzung ihre Leitzinsen zum dritten Mal in Folge um 25 Bp senken (aktuell: 3,85%). Hintergrund sind die zuletzt schwächeren Konjunktur- und Inflationsdaten.  

Politik

Frankreichs Präsident Macron trifft den britischen Premier Starmer zu Gesprächen u.a. über die künftige Verteidigungsarchitektur in Europa und die Unterstützung der Ukraine.

Unternehmen

Amazon startet mit dem Prime Day die jährliche Verkaufsoffensive mit reduzierten Preisen.


Mittwoch

Konjunktur 

In China hat die Inflationsrate (CPI) auch im Juni wohl knapp unter der Nulllinie gelegen (Mai: -0,1%). Auch die Erzeugerpreisinflation (PPI) lag wohl wenig verändert tief im negativen Terrain (Mai: -3,3%). Die expansiven Maßnahmen der Regierung und der Notenbank dürften weiter keine Spuren in den Preisdaten hinterlassen haben.  

Geldpolitik

Die Notenbank in Neuseeland wird ihre Leitzinsen auf ihrer Julisitzung – nach einer Reihe von Zinssenkungen – wohl erstmals wieder unverändert halten (aktuell: 3,25%). 

Die FED veröffentlicht die Minutes zur Zinsentscheidung im Juni.  

Von der EZB spricht de Guindos.

Politik  

In den USA enden die 90-tägigen Zollpausen von Donald Trump, die er für Verhandlungen gesetzt hatte und in der die hohen reziproken Zölle auf 10% begrenzt waren. Sollten diese Zollpausen nicht verlängert werden, würde der durchschnittliche US-Importzoll von derzeit etwa 15% wieder deutlich ansteigen. 

Taiwan hält seine größte jährliche Militärübung ab. Diese dient dazu, die Verteidigungsbereitschaft des Landes gegen eine mögliche Invasion durch die Volksrepublik China zu testen und zu demonstrieren.

Unternehmen

Samsung stellt in New York seine Produktneuheiten vor, u.a. neue faltbare Smartphones. 


Donnerstag

Geldpolitik

Auch die Notenbank in Südkorea dürfte auf ihrer Julisitzung eine Zinspause einlegen (aktuell: 2,5%). 

Von der FED äußern sich Daly und Musalem zum Zinsausblick.   

Von der EZB sprechen Villeroy de Galhau und Cipollone. 


Freitag

Politik  

In Deutschland stimmt der Bundesrat über die im Bundestag beschlossenen Steuersenkungen im Bereich Strom und Energie ab.


KW 28 in historischer Perspektive

Am 6. Juli 1933 trat in den USA ein neues wirtschaftspolitisches Instrument auf die Bühne: die National Recovery Administration (NRA) begann mit der breiten Umsetzung ihrer Industriekodizes – ein zentraler Baustein im Reformprogramm des New Deal von Präsident Franklin D. Roosevelt. Die NRA sollte durch freiwillige Vereinbarungen Mindestlöhne, Höchstarbeitszeiten und faire Wettbewerbsbedingungen etablieren, um der Großen Depression entgegenzuwirken. Unternehmen, die mitmachten, zeigten den „Blue Eagle“ im Schaufenster – ein Symbol staatlich unterstützter Marktordnung mit dem Slogan „We Do Our Part“. Die Maßnahme markierte den ersten groß angelegten Versuch, Märkte durch koordinierte Eingriffe zu stabilisieren – mit massiver propagandistischer Wirkung. Auch wenn die NRA 1935 für verfassungswidrig erklärt wurde, war der 6. Juli ein Wendepunkt in der amerikanischen Wirtschaftsgeschichte: Der Staat trat aus der Zuschauerrolle heraus – und hinein in das Zentrum des ökonomischen Geschehens. 


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