22.11.2024

Der Wochenausblick auf KW 48

Der Wochenausblick auf KW 48. Die Novemberdaten zum ifo Index dürften die Schwäche der deutschen Wirtschaft unterstreichen. Neue Inflationsdaten aus den USA und Europa werden zeigen, wie groß der Zinssenkungsspielraum von FED und EZB ist. In Japan hat die Teuerung im November wohl kräftig zugelegt und erhöht die Wahrscheinlichkeit eine Zinsanhebung im Januar. In der Q3-Berichtssaison legen u.a. noch Agilent, Crowdstrike und Dell ihre Ergebnisse vor. Und vor 109 Jahren veröffentlichte Albert Einstein seine Allgemeine Relativitätstheorie. 


Samstag/Sonntag

Auf politischer Seite

In Rumänien finden die Präsidentschaftswahlen statt.


Montag

Auf konjunktureller Seite

In Deutschland dürfte der ifo Geschäftsklimaindex im November – nach dem Anstieg im Vormonat – wieder spürbar gesunken sein (Oktober: 86,5 Punkte). Die Sorgen vor Gegenwind im Außenhandel durch den Wahlsieg Trumps in den USA und der aggressiven Handelspolitik Chinas, die unsichere politische Lage in Deutschland und die strukturellen Probleme dürften die Stimmung in der Industrie belastet haben. Bei Dienstleistern und Handel dürfte die Kaufzurückhaltung und die hohen Lohnkosten die Aussichten gedämpft haben. Einzig die Baubranche könnte von den Zinssenkungssignalen der EZB profitiert haben.

Auf geldpolitischer Seite

Von der EZB sprechen Lane und Makhlouf zum Zinsausblick.

Auf Unternehmensseite 

In der Q3-Berichtssaison berichtet u.a.: Agilent


Dienstag

Auf geldpolitischer Seite

Die FED veröffentlicht die Minutes zur Zinsentscheidung am 7. November.  

Auf Unternehmensseite 

In der Q3-Berichtssaison berichten u.a.: Crowdstrike und Dell.


Mittwoch

Auf konjunktureller Seite

In den USA dürfte die für die FED besonders relevante PCE-Inflation im Oktober um 0,3% zum Vormonat zugelegt und damit 2,3% über Vorjahr gelegen haben (September: 2,1%). Auch die monatliche Kernteuerung lag wohl bei 0,3% und damit wieder höher als mit dem 2%-Ziel vereinbar. Die Daten dürften auf einen nur noch vorsichtigen Zinssenkungspfad der FED hindeuten.

Auf geldpolitischer Seite

Die Notenbank in Neuseeland wird ihren Leitzins auf ihrer Novembersitzung um 50 Bp senken (aktuell: 4,75%).

Von der EZB spricht erneut Lane.   

Auf politischer Seite

Das EU-Parlament stimmt über die Besetzung der neuen EU-Kommission ab. 


Donnerstag

Auf konjunktureller Seite

Im Deutschland dürfte die Inflationsrate im November um etwa 0,3%-Punkte auf 2,3% gestiegen sein, trotz wirtschaftlicher Schwäche. Verantwortlich ist vor allem ein Basiseffekt aus dem Vorjahr. Allerdings war auch der Anstieg der Lohnkosten bis zuletzt kräftig und dürfte die Verbraucherpreisinflation angeschoben haben.  

In den USA bleiben die Börsen feiertagsbedingt geschlossen (Thanksgiving).


Freitag

Auf konjunktureller Seite

In Japan dürfte die Inflationsrate im Raum Tokio im November deutlich gestiegen sein (Oktober: 1,8%). Auch die Kerninflationsrate dürfte über die 2%-Marke zugelegt haben. Damit steigt die Wahrscheinlichkeit für eine Zinsanhebung der BoJ im Januar (aktuell: 0,25%).

Im Euro-Raum dürfte die Inflationsrate im November um etwa 0,4%-Punkte auf 2,4% gestiegen sein. Auch die Kerninflationsrate dürfte von 2,6 auf rund 3% zugelegt haben. Verantwortlich ist vor allem ein Basiseffekt aus dem Vorjahr. Auch der zu Grunde liegende Preisauftrieb könnte etwas höher ausgefallen sein. Denn die Lohnkosten sind zuletzt kräftig gestiegen und treiben v.a. die Preise bei Dienstleistungen. Erst im neuen Jahr ist hier mit einer deutlichen Beruhigung zu rechnen, da die Konjunktur schwach bleibt.  

Auf politischer Seite

In Irland finden Parlamentswalen statt.  

Auf Unternehmensseite

In den USA beginnen mit dem Black Friday die umsatzstärksten Tage im Einzelhandel und im E-Commerce.


KW 48 in historischer Perspektive

Am 25.11.1915 stellte Albert Einstein seine Allgemeine Relativitätstheorie an der Preußischen Akademie der Wissenschaften vor. Einstein entwickelte die allgemeine Relativitätstheorie, um Phänomene zu erklären, die Newtons Gravitationstheorie nicht beschreiben konnte, wie die Bahnabweichung des Planeten Merkur. Ein zentraler Gedanke war das Äquivalenzprinzip: Schwerkraft und Beschleunigung wirken gleich, wie in einem Fahrstuhl, der nach oben fährt. Er zeigte, dass große Massen Raum und Zeit wie ein Gewebe krümmen, und nutzte dafür die Mathematik von Bernhard Riemann. Seine Theorie wurde später durch Beobachtungen bestätigt, etwa die Ablenkung von Licht bei einer Sonnenfinsternis. Heute ist sie eine zentrale Grundlage für Physik und Astronomie, zum Beispiel für die Erforschung von Schwarzen Löchern, Gravitationswellen und der Expansion des Universums.


Unsere Autoren

Dr. Johannes Mayr
Dr. Johannes Mayr

Chefvolkswirt

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