01.07.2025

Marktkommentar | Euro-Inflation - Preisentwicklung legt Zinspause nahe

Die jährliche Inflationsrate im Euro-Raum ist im Juni wie erwartet von 1,9 auf 2,0% gestiegen. Die Kerninflationsrate lag unverändert bei 2,3%. Zum Vormonat haben die Verbraucherpreise im Juni um 0,3% zugelegt. Vor allem Dienstleistungen haben sich verteuert. Die Preise für Güter wie auch die Inflationserwartungen der Haushalte haben sich im Juni dagegen weiter zurückgebildet. Insgesamt liegen die Preisdaten damit nach wie vor im Zielbereich der EZB und verschaffen der Notenbank Zeit für zweite Gedanken zum künftigen Kurs, meint Dr. Johannes Mayr, Chefvolkswirt bei Eyb & Wallwitz.       

Die jährliche Inflationsrate im Euro-Raum ist im Juni von 1,9 auf 2,0% gestiegen. Zum Vormonat haben die Verbraucherpreise um 0,3% zugelegt (Mai: 0,0%). Die volatilen Energie- und Nahrungsmittelpreise haben sich dabei kaum verändert. In der Abgrenzung der Kerninflation (ohne Energie und Nahrungsmittel) legten die Preise zum Vormonat aber um 0,4% zu. Dabei stiegen die von den Lohnkosten dominierten Preise für Dienstleistungen deutlich (+0,7%). Die Güterpreise sanken dagegen erneut leicht. Die jährliche Kerninflationsrate blieb damit unverändert bei 2,3%.

Aussichten für Anleger

Die Junidaten zur Inflation im Euro-Raum sind in etwa wie erwartet ausgefallen. Seit Herbst letzten Jahres liegt die Teuerung im Zielbereich der EZB. Und auch die Inflationserwartungen der Haushalte und Unternehmen sind zuletzt in Richtung der Wohlfühlzone der EZB gesunken. Angesichts der nach wie vor recht hohen Unsicherheit über die ökonomischen Effekte der erratischen Wirtschaftspolitik in den USA und des expansiven fiskalpolitischen Kurses in Deutschland sowie der spürbaren Teuerung bei Dienstleistungen wird sich die Notenbank mit Zinsentscheidungen dennoch wohl Zeit lassen. Zahlreiche Ratsmitglieder haben jüngst betont, dass sich der Leitzins mit 2% im Bereich des neutralen Zinsniveaus befindet, das gut zu dem aktuellen konjunkturellen Bild in Europa passt. Auch am Finanzmarkt wird bis Jahresende derzeit nur noch ein weiterer Zinsschritt gepreist. Die Kapitalmarktzinsen in Europa und auch der Euro-Wechselkurs dürften deshalb bis auf Weiteres stärker durch internationale Einflüsse und Kapitalströme beeinflusst werden und weniger direkt durch die Zinspolitik der EZB.

 

 

 

 

 


 

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