Unser derzeitiges Weltbild fußt makroökonomisch auf zwei zentralen Überzeugungen. Zum einen konstatieren wir eine säkulare Verlangsamung des Wirtschaftswachstums, die in Europa besonders ausgeprägt ist. Für diese Abflachung der Dynamik auf der Angebotsseite sind insbesondere die demografische Entwicklung wie auch die Verlangsamung des Produktivitätswachstums verantwortlich. Zum anderen hat der globale Konjunkturzyklus und damit die Nachfrageseite der Wirtschaft an Dynamik verloren.
In dieser „neuen“ Welt mit niedrigem Wachstumspotenzial und geringer Amplitude des Konjunkturzyklus sind für Investoren jene Bereiche der Wirtschaft interessant, die sich von diesen Entwicklungen abkoppeln können. Diese säkularen Wachstumstrends dominieren mittelfristig die Entwicklung an den Kapitalmärkten, wohingegen zyklische Werte oder Investitionen in die Gesamtwirtschaft an Bedeutung verlieren. Neben KI, Cyber-Sicherheit oder E-Commerce (Digitalisierung) finden wir diese zudem im Bereich der erneuerbaren Energien und Mobilität (Dekarbonisierung) sowie der Automatisierung von Infrastruktur.
Insbesondere für die Anleihenmärkte wird das weitere Vorgehen der Zentralbanken von Bedeutung sein. Denn diese müssen das richtige Gleichgewicht zwischen einer gerade noch ausreichenden Straffung zur Inflationsbekämpfung und einer allmählichen Lockerung für weiteres Wirtschaftswachstum finden.
Unsere globalen Aktienanlagen finden in diesem Umfeld nach dem Schumpeter-Ansatz statt. Dabei spielen für die Titelauswahl qualitative und quantitative Kriterien eine wichtige Rolle, wobei wir die Auswahl und Gewichtung der Schumpeter-Aktien nach unserem Weltbild und in Anhängigkeit der Fonds- bzw. Mandatsausgestaltung anpassen.
Zum einen investieren wir in Monopolisten, also Unternehmen, die über eine einzigartige Marktstellung verfügen und nachhaltige Geschäftsmodelle besitzen. Dies führt in allen Marktphasen zu vergleichsweise stabilen Gewinnen, die zu einem guten Teil als Dividenden ausgezahlt werden können.
Zum anderen setzen wir als Beimischung auf sogenannte Herausforderer, also Unternehmen, die über eine hohe Innovationskraft sowie sehr starkes Wachstum verfügen. Kennzeichnend sind hier weniger die Dividenden, sondern eine überdurchschnittliche Umsatz- und Gewinndynamik, das sich idealerweise in Kurszuwächsen niederschlagen wird.
Im Anleihenbereich folgen wir unserem Kairos-Ansatz: das Erkennen und Umsetzen „besonderer Gelegenheiten“. Dafür nutzen wir Opportunitäten an den globalen Anleihenmärkten und investieren antizyklisch in Ertrags- und Stabilitätsquellen. Unternehmensanleihen über die gesamte Ratingklaviatur stehen dabei im Fokus.
Antizyklisch heißt für uns, in einem guten Marktumfeld mit auskömmlichen Zinsen auf vergleichsweise niedrige Risikoprämien zu verzichten und mit höheren Bonitäten und Laufzeiten für Stabilität und Rendite zu sorgen. Im Umkehrschluss setzen wir in einem schwierigeren Marktumfeld und bei niedrigen Zinsen aktiv auf gestiegene und wieder auskömmliche Risikoprämien. Dazu leiten wir die mittel- bis langfristigen Erwartungen für die Zins-, Kredit- und Währungsentwicklung ab und fokussieren uns unter anderem auf die Ausnutzung von Carry, Kreditrisikoprämien und Marktineffizienzen. Die Auswahl und Gewichtung der Anleihen erfolgt wie bei den Aktien nach unserem Weltbild und in Anhängigkeit der Fonds- bzw. Mandatsausgestaltung.
Bei unserer Portfoliokonstruktion achten wir auf die richtige Dosierung der Diversifikation und der Korrelation der Positionen zueinander, auch um das Gesamtrisiko zu reduzieren. Neben der gängigen Diversifikationspraxis wie etwa über Assetklassen, Länder, Sektoren, Segmente oder Positionsgrößen setzen wir zudem bei Aktien auf die Diversifikation über Risikofaktoren wie beispielsweise Quality, Growth oder Momentum bzw. bei Anleihen über Parameter wie Bonität, Duration, Liquidität oder die Kapitalstruktur.
Unser 3-stufiger Risikomanagementprozess stellt sicher, dass eine fortlaufende Überwachung aller Positionen sowie des Gesamtrisikos eines Portfolios stattfindet. Dabei interpretieren wir das Risiko weniger im kapitalmarkttheoretischen Sinne („Volatilität“), sondern als die Gefahr eines langanhaltenden Verlusts.
In unseren Phaidros Funds berücksichtigen wir aktiv ESG-Aspekte bei unseren Anlageentscheidungen. Dies ermöglicht es uns nicht nur Chancen zu nutzen, sondern auch mögliche Nachhaltigkeitsrisiken bei Unternehmen zu identifizieren, um diese möglichst auszuschließen. Mit Hilfe sorgfältig ausgewählter Ausschlusskriterien sind unsere Investitionen auf umweltbezogene, soziale oder unternehmensbezogene Werte ausgerichtet.
Unsere diskretionären Mandate werden grundsätzlich am Bedarf der jeweiligen Kunden ausgerichtet. Dabei berücksichtigen wir neben unseren eigenen Grundwerten aktiv und ohne expliziten Kundenauftrag keine ESG-Kriterien.
Erfahren Sie hier mehr darüber, wie wir nachhaltiges Investieren in unseren Phaidros Funds umsetzen.